EU verschärft Vorgaben für ESG-Ratings: Mehr Transparenz für Grüne Geldanlagen
Im Bestreben, die Transparenz und Zuverlässigkeit von nachhaltigen Geldanlagen zu erhöhen, haben sich Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedstaaten auf neue, schärfere Vorgaben für ESG-Ratings verständigt. Diese Bewertungssysteme, welche die Auswirkungen unternehmerischen Handelns auf ökologische, soziale sowie Governance-Aspekte durchleuchten, sollen künftig eine verlässlichere Entscheidungsgrundlage für Investoren bieten.
Um die neue Regulierung zu konkretisieren, werden Anbieter von ESG-Ratings künftig einer Genehmigung sowie der Aufsicht durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde unterstehen. Des Weiteren sind sie angehalten, bezüglich ihrer Methodiken und herangezogenen Informationsquellen umfassende Transparenz zu garantieren.
Eine weitere Innovation stellt die differenziertere Betrachtung der Bewertungen dar. Diese sollen zukünftig nicht mehr in einer allumfassenden Kennzahl zusammenfließen, sondern nach den einzelnen Dimensionen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) aufgeschlüsselt werden. Besondere Beachtung findet dabei der Aspekt der Umwelt, für den auch Hinweise zur Überstimmung mit dem Pariser Klimaabkommen verfügbar gemacht werden sollen.
Mit diesen Maßnahmen soll vor allem der Schutz der Anleger im Vordergrund stehen, indem ihnen fundierte und ungeschönte Einblicke in die Nachhaltigkeit von Investitionen ermöglicht werden. Dies dient auch der Prävention gegen sogenanntes "Greenwashing", bei dem Finanzprodukte eine ökologische und soziale Verantwortung suggerieren, die in der Realität nicht gegeben ist.
Aurore Lalucq, die als Berichterstatterin fungierte, betont den historischen Stellenwert der Einigung und die Notwendigkeit klarer Regularien, um das Vertrauen in den Sektor nachhaltiger Finanzen zurückzugewinnen. Die formelle Zustimmung von EU-Staaten und Parlament zu diesem Kompromiss gilt als reine Formalität und wird erwartet. (eulerpool-AFX)