Estland verstärkt Schutz seiner Stromverbindungen mit militärischer Überwachung
Die estnische Regierung hat auf den Ausfall des strategisch wichtigen Unterseekabels Estlink 2 reagiert, indem sie Patrouillenschiffe entsendet, um die verbliebene Stromleitung Estlink 1 zu sichern. Verteidigungsminister Hanno Pevkur erklärte auf der Plattform X, dass die Marine nahe Estlink 1 positioniert werde, um die Energieverbindung zu Finnland zu verteidigen.
Diese Maßnahme wurde in Abstimmung mit dem Armeechef Andrus Merilo beschlossen. Pevkur betonte im estnischen Radio, dass dies sicherstellen solle, dass die kritisch wichtige Verbindung intakt bleibt. Der Verdacht auf Sabotage erhärtete sich, nachdem die finnischen Behörden den Öltanker 'Eagle S', registriert unter der Flagge der Cookinseln, festsetzten.
Es wird angenommen, dass der Anker dieses Schiffes den Schaden am Estlink 2 verursacht haben könnte. Laut EU-Angaben gehört die 'Eagle S' möglicherweise zur sogenannten russischen Schattenflotte, die von Russland genutzt wird, um Sanktionen zu umgehen. Zusätzlich wurden über die Feiertage Störungen an Kommunikationskabeln in der Ostsee gemeldet.
Untersuchungen zu diesen Vorfällen sind im Gange. Pevkur machte deutlich, dass Estland bereit ist, die Verbindungen mit militärischen Mitteln zu schützen, falls dies notwendig sein sollte. Die Region der Ostsee ist in Alarmbereitschaft, da ähnliche Störungen in der Energie- und Kommunikationsinfrastruktur vermehrt auftreten.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte versicherte auf X seine Unterstützung und die Bereitschaft, Estland und Finnland bei ihren Untersuchungen zu helfen. Trotz des Ausfalls von Estlink 2 soll es laut Behörden in Estland und Finnland keine erheblichen Auswirkungen auf die Energieversorgung der Verbraucher geben. Die Reparatur könnte jedoch mehrere Monate in Anspruch nehmen.