Escape from Tarkov unter Beschuss: Warum der große Steam-Start im Review-Bombing endete
Jahrelang haben hartgesottene Gamer auf diesen einen Moment hingefiebert: Die Veröffentlichung von Escape From Tarkov in der Version 1.0 und, noch viel bedeutender, der Einzug auf die allgegenwärtige Plattform Steam. Seit seinem Debüt im Early Access im Jahr 2017 hat dieser Titel das Genre des Extraction-Shooters quasi im Alleingang neu definiert und geprägt. Das Spiel, das bislang exklusiv über den hauseigenen Battlestate Games Launcher zugänglich war, schien durch diese Hürde stets ein wenig von der breiten Masse abgeschottet. Nun sollte sich alles ändern, doch der triumphale Einzug in den Mainstream entpuppt sich als ein unerwartetes Fiasko, das die Community spaltet und für hitzige Debatten sorgt.
Ein Debüt im Kreuzfeuer der Kritik
Der Vorhang für Escape From Tarkov auf Steam hat sich endlich gehoben, und man kann ohne Übertreibung sagen, dass der Applaus alles andere als tosend ausfällt. Die Spieler entladen ihren aufgestauten Frust auf die Art und Weise, die ihnen in der digitalen Welt am wirkungsvollsten erscheint: durch Rezensionen. Das Spiel startete mit einem „ausgeglichenen“ Bewertungsstatus, wobei zum Zeitpunkt dieses Schreibens lediglich 43 % der Stimmen positiv ausfielen. Diese Welle der Negativität rollt an, obwohl die Version 1.0 des populären Shooters eine Fülle an signifikanten Verbesserungen und wichtigen Neuerungen mit sich bringt, die das Spielerlebnis eigentlich auf ein neues Level heben sollten.
Die wahren Gründe hinter der Empörung
Ein genauerer Blick auf die Flut der negativen Kommentare offenbart jedoch ein überraschendes Bild. Nur die wenigsten Kritiken setzen sich tatsächlich mit den inhaltlichen Aspekten des Spiels auseinander. Der überwiegende Teil der verärgerten Stimmen konzentriert sich stattdessen auf die massiven Serverprobleme am Veröffentlichungstag. Diese technischen Schwierigkeiten machten es für unzählige Nutzer unmöglich, das Spiel überhaupt zu starten oder sich für ein notwendiges Battlestate-Games-Konto zu registrieren. Inzwischen scheinen sich die Server weitgehend stabilisiert zu haben, weshalb die große Frage im Raum steht, ob sich die Steam-Bewertungen von diesem anfänglichen Tiefschlag allmählich wieder erholen werden.
Interessanterweise hatte Game Director Nikita Buyanov bereits im Vorfeld der Veröffentlichung die Befürchtung geäußert, dass Escape From Tarkov einem Review-Bombing zum Opfer fallen könnte. Seine Sorge bezog sich allerdings primär auf die Möglichkeit, dass bestehende Besitzer des Spiels es erneut kaufen müssten, um auf Steam spielen zu können – ein Szenario, das so nicht eintrat. Die nun aufgetretenen Serverprobleme waren in diesem Ausmaß vielleicht weniger erwartet worden. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwickler die Spielerfahrung kontinuierlich optimieren und so das Ruder bei den Bewertungen noch herumreißen können, auch wenn der Weg dorthin steinig erscheint.


