Entscheidung über die Zukunft der deutschen Stahlindustrie im Kanzleramt: Ein Gipfeltreffen mit Tragweite
Bundeskanzler Olaf Scholz hat für den kommenden Montag zu einem Stahlgipfel ins Kanzleramt geladen. Dieses hochrangige Treffen bringt Spitzenvertreter der Branche, Betriebsräte und Gewerkschafter an einen Tisch, um konkrete Maßnahmen zur Sicherung der Stahlproduktion in Deutschland zu diskutieren. Laut Scholz, der seine Gedanken auf dem Kurznachrichtendienst X teilte, sind verlässliche Strompreise, Investitionsförderung und Schutz vor Dumping-Stahl von entscheidender Bedeutung.
Der Kanzler betonte in einem Interview mit der Funke Mediengruppe, dass Stahl auch in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Industrie sein werde und seine Sicherung von geostrategischer Relevanz sei. Dies sei insbesondere jetzt von Bedeutung, um eine nachhaltige und langfristige Produktionsbasis in Deutschland zu gewährleisten.
Vor dem Hintergrund dieser Diskussionen steht auch die Ankündigung von Thyssenkrupp im Raum, die Stellen im Stahlbereich innerhalb der nächsten sechs Jahre drastisch zu reduzieren. Diese Kürzungen, die eine Verringerung von derzeit 27.000 auf 16.000 Arbeitsplätze vorsehen, haben bei Arbeitnehmervertretern und der IG Metall Befürchtungen ausgelöst und drohen Widerstand hervorzurufen.
Scholz hat seine Sorge bereits deutlich gemacht und auf die Abhängigkeit der Rüstungsindustrie von internationalen Zulieferern hingewiesen, was in jüngster Zeit als problematisch erkannt wurde. Die Sicherstellung nationaler Produktionskapazitäten ist daher nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sicherheitspolitisch von Bedeutung.

