Elektra: Das erste rein elektrische Schubschiff startet 2020 in Hamburg

Nahezu lautlos gleitet der Schubleichter-Verband über die Untere Havel. Nicht einmal ein „Blub-Blub“ ist zu hören, wie es eigentlich typisch ist für Binnenschiffe. Aber es ist auch kein typisches Binnenschiff. Das weitgehend in Grün gehaltene Schubboot, das einen einzelnen Leichter, beladen mit Kohle, gen Berlin schiebt, ist das erste seiner Art, das rein elektrisch betrieben wird. Ende nächsten Jahres wird das Phänomen erstmals zu sehen sein. Dann nimmt „Elektra“ Fahrt auf. Der Bau des Schiffes, das 19 Meter lang und 8,2 Meter breit breit ist, hat gerade auf der Schiffswerft Barthel in Elbe-Parey im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt begonnen.

Bild @EBMS; Elektra Konzept

Batterien und Brennstoffzellen reichen für 130 Kilometer

Den Strom beziehen die beiden je 200 Kilowatt starken Motoren aus Batterien an Bord, die eine Kapazität von 2,32 Megawattstunden haben. Eine Ladung reicht für eine 65 Kilometer weite Fahrt, die rund acht Stunden dauert. Soll es weiter gehen, springen drei Brennstoffzellen an Bord ein, die jeweils 100 Kilowatt haben. Sie werden aus sechs Druckbehältern versorgt, die insgesamt 750 Kilogramm Wasserstoff bei einem Druck von 500 bar speichern. Das reicht für weitere 65 Kilometer und acht Stunden. Strom und Wasserstoff tankt die „Elektra“ an Bunkerstationen, die in Hamburg, Lüneburg und Berlin, später auch in Stettin errichtet werden sollen. Zwischen diesen Städten pendelt das Schubschiff. Die Ladezeit liegt bei etwa sieben Stunden. Neben Kohle transportiert der Leichter, den es schiebt, Kies, Schrott und so genanntes Stückgut. Wertvollste Fracht werden 520 Tonnen schwere Gasturbinen sein, die Siemens in Berlin baut. Sie werden für den Export nach Hamburg transportiert.

Die Elektra im Video

Fotovoltaikanlage an Bord

Der Strombedarf der übrigen Verbraucher an Bord wie Navigationssystem, Radar und Beleuchtung wird aus einer zusätzlichen Batterie mit einer Kapazität von 230 Kilowattstunden gedeckt. Eine Fotovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 2,5 Kilowatt entlastet diesen Speicher zeitweise.
Geplant und konzipiert worden ist die „Elektra“ von Professor Gerd Holbach, Leiter des Fachgebiets Entwurf Maritimer Systeme am Institut für Schiffs- und Meerestechnik an der Technischen Universität Berlin, und einem Team von inner- und außeruniversitären Partnern. Auftraggeber ist die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft. Die Kosten liegen im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, von denen einen Teil das Bundesverkehrsministerium trägt. Ziel der Entwicklung ist es, die Menschen, die an den Wasserstraßen wohnen, von Umweltgiften zu entlasten.

Trend Nachrichten
[trendsderzukunft.de] · 17.11.2019 · 10:06 Uhr
[2 Kommentare]
 
Moskau feiert Sieg von 1945 - und Ukraine-Krieg
Moskau (dpa) - Wie auf Knopfdruck fängt es an zu schneien, als die große Militärparade in […] (04)
«Law & Order: Organized Crime» geht zu Peacock
Für die kommende fünfte Staffel von Law & Order: Organized Crime von NBC zu Peacock wechseln. «Law & […] (00)
Blockchain-Revolution: Wie Nicht-lizenzierte Online-Casinos die Dezentralisierung Annehmen
In diesem ausführlichen Artikel werden wir uns mit der Welt der unlizenzierten Online-Casinos […] (00)
Kris Jenner: Tumor entdeckt
(BANG) - Bei Kris Jenner wurde ein kleiner Tumor gefunden. Während einer Folge der aktuellen […] (00)
«Sehr stolz»: Wolfsburg feiert zehnten Pokaltitel in Serie
Köln (dpa) - Im silbernen Konfettiregen war am Ende alles wie immer. Ausgelassen feierten die […] (05)
Der lange Schatten von Gaza beim ESC
Malmö (dpa) - Dies sollte ein Ort für Musik, für Party, Toleranz und kunterbunten Spaß sein. […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News