Euro schwächelt nach US-Verbraucherumfrage - Dollar profitiert von Inflationserwartungen
Die Europäische Gemeinschaftswährung fand sich am Freitag aufgrund einer US-Verbraucherumfrage im Rückwärtsgang und notierte zuletzt in New York bei 1,0771 Dollar, während der Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) bei 1,0779 Dollar gelegen hatte. Entsprechend kostete der Dollar nach den Feststellungen der EZB 0,9277 Euro.
Obwohl die Verbraucherstimmung in den USA laut der Erhebung der Universität von Michigan im Mai eine merkliche Eintrübung erfuhr, wurde der Dollar durch ansteigende Inflationserwartungen beflügelt, die auf einen EinjahRESHorizont von 3,2 Prozent im April auf 3,5 Prozent im Mai zulegten. Damit liegen die Erwartungen deutlich über dem Inflationsziel der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), das bei 2,0 Prozent angesiedelt ist.
Der Anstieg der Inflationserwartungen deutet darauf hin, dass die Fed vorerst keine Zinssenkungen vornehmen wird, was den Dollar im Vergleich zum Euro stärkt. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu den jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA, welche die Spekulationen auf eine mögliche Zinssenkung durch die Fed noch vor dem Donnerstag förderten und den Dollar dabei tendenziell schwächten.
Die Finanzmärkte sind derzeit stark mit der Frage beschäftigt, wann und wie die großen Zentralbanken auf den aktuell beobachteten Rückgang der Teuerungsrate mit Lockerungen der Geldpolitik reagieren werden. Insbesondere in den USA wird wegen der beharrlichen Inflation frühestens im Spätsommer mit einer Reduzierung der Zinsen gerechnet.
Verschiedene Mitglieder der Fed äußerten sich im Laufe der Woche erneut zu einer kommenden Zinspolitik. Dabei war eine gewisse Zurückhaltung im Hinblick auf nahende Zinssenkungen zu vernehmen. Insbesondere Fed-Gouverneurin Michelle Bowman betonte, dass es derzeit noch verfrüht sei, die Zinsen im Angesicht der anhaltenden Inflation zu reduzieren. (eulerpool-AFX)