Eine kurze Geschichte der Altcoins und deren zukünftige Entwicklungen
Bitcoins. Kein anderes Finanzphänomen des 21. Jahrhunderts ist in der letzten Zeit so oft in den Schlagzeilen zu finden gewesen. Und dies hat auch einen ganz bestimmten Grund. Bitcoins waren die erste Kryptowährung und sind bereits zu einem fixen Bestandteil unseres Sprachgebrauchs geworden. Kein anderes Finanzmittel stellt so mächtig die Fiat-Währungen, die die Weltwirtschaft über Jahrhunderte dominiert haben, in Frage.
Bei all der Begeisterung und Aufregung über dieses digitale Zahlungsmittel übersehen wir jedoch häufig die Entwicklungen und die daraus resultierenden Auswirkungen, welche von den sogenannten „Altcoins“ – also den Krypto-Alternativen zu Bitcoin – verursacht werden. Nachdem sie schön langsam den Kinderschuhen entwachsen sind und die ersten Startschwierigkeiten überwunden haben, werden sie schön langsam zu einer ernsthaften Konkurrenz zu den BTCs und stellen die Vormachtstellung der ersten digitalen Währung immer häufiger in Frage. In diesem Artikel werden wir uns mit dem Aufkommen der Altcoins beschäftigen, werden deren Hintergründe und Entstehungsgeschichten genauer betrachten aber auch einen möglichen Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungen und Tendenzen am digitalen Währungsmarkt geben.
Eine kurzer Überblick über deren Werden
Zuerst sollten wir einmal den Begriff „Altcoins“ genau definieren, für den Fall, dass Sie sich mit diesem Thema noch nicht sooft auseinander gesetzt haben sollten. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach, "Alt" steht für "Alternativ", denn genau das sind diese digitalen Währungen: Sie sind Alternativen zum Bitcoin.
Altcoins sind also virtuelle Währungen, die sich den wirtschaftlichen Erfolg von Bitcoin zu Nutze gemacht haben, und die internen Regeln und Vorgaben so geändert haben, dass sie unterschiedliche Krypto-Benutzer ansprechen, obwohl sie sich auf dieselben technischen Grundlagen stützen: Auch sie verwenden die Blockchain-Technologie zum lückenlosen Speichern jeder einzelnen Finanztransaktion.
Der allererste Altcoin, der jemals auf den Finanzmarkt gesehen wurde, war der Namecoin (NMC) im Jahr 2011. Es wurde dabei derselbe Code wie bei den Bitcoins, derselbe Proof-of-Work-Algorithmus und auch die Anzahl der verfügbaren Coins war exakt gleich: 21 Millionen. Aber einen entscheidenden Unterschied gab es dennoch: NMC wollte mehr als nur eine Kryptowährung sein und ermöglichte es den Benutzern, sich mit ihren eigenen .bit-Domänen zu registrieren und selbstständig zu schürfen, wodurch diese Transaktionen weniger transparent wurden.
Zu Jahresende 2013 erreichte NMC seinen bisherigen Höchststand von 15,41 US-Dollar pro einzelner Einheit oder umgerechnet 0,03 BTC. Dies war für die Benutzer dieser Währung eine erste Annahme, dass sich dieser Herausforderer am Kryptowährungsmarkt behaupten wird können. Aber es wurden immer weitere Mitbewerber am digitalen Finanzmarkt aktiv, und für NMC waren diese dann tatsächlich zu viele. Schnell sättigte sich der Markt und NMC verlor allmählich an Attraktivität. Und als Rivalen wie Litecoin anfingen, sie an Wertigkeit zu überholen, stiegen die Namecoins in den unwürdigen Status von "sh*tcoin" ab - ein Begriff, der Hunderten von Kryptos gegeben wurde, die mit wenig bis gar keinem Wert auftauchten.
Aus der Unzahl von verschiedenen digitalen „Coins“ haben sich aber ein paar hochangesehene und beliebte Währungen herauskristallisiert, die gegenwärtig das Rückgrat des alternativen Marktes bilden. Die oben bereits erwähnten Litecoins (LTC) sind eine davon. Die vom ehemaligen Google-Mitarbeiter Charlie Lee entwickelte Währung entwickelte sich anfangs eher gemächlich, solange bis sie an einem Herbsttag im November 2013 um mehr als 100% an Wert zulegte. Obwohl Litecoin im technischen Aufbau sehr ähnlich zu den BTCs ist, legte sie aber das Hauptaugenmerk auf schnellere Transaktionen, da sie alle 2,5 Minuten einen neuen „Münzblock“ verarbeiten kann. Beim Original dauert es hingegen viermal so lange. Der Skriptalgorithmus macht das LTC-Mining jedoch auch komplizierter und teurer als bei den Bitcoins. Daher wird Litecoin nach Ansicht einiger Experten niemals dem Original das Wasser reichen können.
Aber nicht nur Litecoin konnte am digitalen Währungsmarkt hohe Wellen schlagen. Ripple übertraf die Performance von Bitcoin sowohl in den Jahren 2014 und 2017 und Stellar Lumens konnte 2015 die beste Gesamtrendite über einen Dreijahreszeitraum für sich beanspruchen. Und im Schatten des Bitcoin-Höhenflugs zieht auch der „Dogecoin“ an. Befeuert wird diese Hype rund um die Spaßwährung mit dem Shiba Inu von Reddit-Usern und Tesla-Chef Elon Musk. Zwar wird diese Währung für den Marktführer auch weiterhin keine ernsthafte Konkurrenz sein, aber die Münze gibt sich heute noch stark.
Die „Altcoins“ sind also nicht mehr aus der Welt der Kryptowährung wegzudenken. Dies liegt vor allem in der enormen Nachfrage, die nicht nur die Bitcoins betrifft.
Expansion in den Mainstream
Bis zum Jahr 2016 gab es mehr als 600 Altcoins. Rein die hohe Anzahl machte es de facto für den Durchschnittsuser unmöglich, alle immer und überall im Auge zu behalten. Aus diesem Grund entwickelten sich eigene Branchen, die einerseits als offizielle Krypto-Guides oder als Influencer auftreten, die sich dem ständigen Auf und Ab der Altcoins widmen.
2021 wird mit Sicherheit den alternativen digitalen Währungen ein Durchstarten in breiteren Bevölkerungsschichten ermöglichen und sich zum umsatzstärksten Jahr herauskristallisieren, seit dem in diese Veranlagungen investiert werden konnte. Es sollte dabei bedacht werden, dass eine Investition von 100 US-Dollar in jede der Top-10-Coins im ersten Jahr ihres jeweiligen Bestehens bereits zwei Jahre später unglaubliche 312.326 US-Dollar wert waren - und zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch viel mehr einbringen.
Ethereum beispielsweise stieg 2017 um sagenhafte 2.000% und wurde dann auch von vielen Analysten als Hauptkonkurrent von BTC angesehen. In jede Branche, in die Bitcoin stieß, folgte unweigerlich auch Ethereum - viele Internet-Shops akzeptierten recht bald Kryptowährungen als Zahlungsmethode und auch in der Unterhaltungsbranche nahmen zum Beispiel kryptofreundliche Casinos diese Währungen alsbald an.
Der kometenhafte Anstieg des Bitcoin-Marktkurses im Jahr 2017 war die Ouvertüre für ein beispielloses Wachstum auch auf dem Altcoin-Markt, die im Laufe eines Jahres um über 800 Milliarden US-Dollar zulegen konnte. Jedoch hat ein unterdurchschnittliches Jahr 2018 die gesamte Kryptowelt ordentlich ins Wanken gebracht, aber die Altcoins haben sich seit damals kurstechnisch wieder erholt und starteten 2020 bis heute zu neuen Höhenflügen durch. Einige von ihnen werden sicher zum Teil einer globalen Krypto-Zukunft werden.
Ein Ausblick auf die kurzfristige Zukunft der Bitcoin-Alternativen
Da der Altcoin-Markt immer auf der Erfolgswelle von Bitcoin mitschwimmt, boomt daher auch dieser Krypto-Markt mit einer ungefähren Marktkapitalisierung von mehr als 1 Billion US-Dollar. Angesichts der enormen Volatilität des Marktes wird der Erfolg jedes einzelnen Altcoins in den nächsten Jahren stark voneinander variieren. Daher ist die genaue Vorhersage der zukünftigen Performance am Kapitalmarkt einer „Altmünze“ äußerst kompliziert.
Es gibt jedoch drei Anhaltspunkte, auf die Sie achten sollten, und die auf einen zukünftigen Marktwert hindeuten können:
1 - Wie werden sie verifiziert? - Konsensmethode
Jene Währungen, die bei den Validierungen von Transaktionen ein richtiges Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit und Sicherheit finden, sind auf jeden Fall gut geeignet. Die „Proof-of-Work-Methode“ (POW) ist zwar energie- und zeitaufwendiger, aber sicherer als die „Proof-of-Stake“-Methode (POS), die jedoch um einiges schneller ist. Die Währung Cosmos (ATOM) kann hier als treffendes Beispiel für eine effektive Konsensmethode angesehen werden und hat sich in letzter Zeit prächtig entwickelt.
2 - Wie können sie ausgeben werden? - Akzeptanz beim Einzelhändler
Es ist auf keinen Fall vorteilhaft, Altcoins zu behalten, wenn Sie nichts damit kaufen können. Altcoins sind natürlich nicht so verbreitet wie Bitcoins, werden jedoch bereits von vielen Einzelhändlern akzeptiert. Einige von ihnen sind jedoch nicht für den Kauf von Waren konzipiert.
3 – Wie hoch ist ihr Wert? - Marktkapitalisierung und Handelsvolumen
Die Marktkapitalisierung einer Münze ist der Gesamtwert aller im Umlauf befindlichen Einheiten. Das tägliche Volumen gibt an, wie viel davon gehandelt wird. Viele Händler sehen in diesem Wert den besten Indikator für den zukünftigen Preis einer digitalen Währung.
Aber beachten Sie auf jeden Fall, dass keiner der oben angeführten Punkte mit Sicherheit die zukünftige Entwicklung einer alternativen Kryptowährung vorhersagen wird können. Sie bieten aber auf jeden Fall richtungsweisende Hinweise auf deren zukünftige Marktperformance.
Angesichts der jüngsten spektakulären Entwicklungen auf dem Kryptomarkt neigen viele Experten dazu, einer kurzfristig aufwärtsstrebenden Zukunft für die Altcoins zu prophezeien, und einige könnten dabei die Werte von Bitcoin durchaus übertreffen. Dennoch sollten wir beim Handel mit diesen Werten immer vorsichtig sein und uns auch immer daran erinnern, dass in der Welt der Altcoins jederzeit alles möglich geschehen kann.


