Ein Zollkrimi in Brüssel: US-Handelspolitik trifft auf EU-Interessen
Beim Treffen zwischen den US-Handelsvertretern Howard Lutnick und Jamieson Greer sowie den Handelsministerinnen und -ministern der Europäischen Union zeichnet sich eine anspruchsvolle Agenda ab. Die Gespräche in Brüssel werden sich voraussichtlich um heikle Themen wie Zollkonflikte, Überkapazitäten und wirtschaftliche Abschottung drehen.
Seit dem Amtsantritt von Donald Trump sind die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU merklich intensiver und herausfordernder geworden. Vor allem hohe Zölle auf europäische Güter sorgen für Spannungen, die nicht nur die EU direkt treffen, sondern auch globale Handelsströme beeinflussen könnten.
Ein besonderes Sorgenkind der EU ist die Möglichkeit, dass US-Zölle letztlich weltweite Überkapazitäten umleiten. Diese könnten dann zu Dumpingpreisen auf den europäischen Markt drängen und heimische Branchen langfristig belasten.
In dieser komplexen Gemengelage existiert seit Monaten ein Kompromissentwurf, um den Zollstreit zu entschärfen. Nichtsdestotrotz stehen einige entscheidende Details der Vereinbarung noch aus, deren Verhandlung mit Spannung erwartet wird.
Ein Meilenstein im vergangenen Sommer war die Einigung zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Donald Trump: Einheitliche Zollsätze von 15 Prozent für EU-Importe in die USA wurden beschlossen, nachdem zuvor deutlich höhere Abgaben im Raum standen. Dafür versprach die EU, amerikanische Energie in Milliardenhöhe abzunehmen – eine Vereinbarung, die beiden Seiten Zugeständnisse abverlangt. Ob das bevorstehende Treffen klare Resultate zeitigen wird, bleibt vorerst ein Rätsel.

