Ein tieferer Blick in Europas Migrationslandschaft: Solidaritätsmechanismus der EU enthüllt
Deutschland sieht sich in der privilegierten Position, vorerst keine zusätzlichen Migranten unter dem neu gestalteten EU-Solidaritätsmechanismus aufnehmen zu müssen. Einem Bericht von EU-Innenkommissar Magnus Brunner zufolge, hat Deutschland bereits überproportionale Anteile an Asylbewerbern aufgenommen, für die ursprünglich andere EU-Länder zuständig gewesen wären. Auch finanzielle oder materielle Beiträge seitens Deutschlands scheinen derzeit nicht notwendig zu sein.
Griechenland, Zypern, Spanien und Italien wurden von der Europäischen Kommission als die primären Nutznießer der Solidarität anderer EU-Länder identifiziert, da sie aufgrund hoher Ankunftszahlen und Seenotrettungen besonders belastet sind. Hingegen sind Deutschland sowie Belgien, Frankreich und die Niederlande in Gefahr, selbst hohen Migrationsdruck auszusetzen, sollten ihre Kapazitäten stark beansprucht werden.
Gleichzeitig haben andere Länder die Möglichkeit, sich unter bestimmten Voraussetzungen von der Leistungsverpflichtung zu befreien. Zu diesen gehören Österreich, Polen, Bulgarien, Tschechien, Estland und Kroatien. Alternativ müssen Staaten wie Schweden, Portugal, Ungarn oder Luxemburg entweder Migranten aufnehmen oder monetäre Solidarität erbringen.
Magnus Brunner ist der Ansicht, dass Deutschland bereits signifikante Lasten der bisherigen Migrationspolitik getragen hat und von der Reform profitieren wird. Die neue Asyl- und Migrationspolitik sieht unter anderem Registrierungen und Sicherheitsüberprüfungen an den EU-Außengrenzen vor. Eine bemerkenswerte Feststellung ist der Rückgang der illegalen Migration um 35 Prozent im letzten Jahr, was als Erfolg der verschärften Asylpolitik gewertet wird.
Die kürzlich präsentierten Analysen und Berichte der EU-Kommission sind ein wichtiger Schritt zur Implementierung des neuen Asylsystems, das auf ausgleichende Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten zielt. Während die detaillierten Daten zunächst vor der Öffentlichkeit zurückgehalten werden, haben die Mitgliedsstaaten nun die Aufgabe, über die Punkte zu verhandeln und das Paket bis Mitte nächsten Jahres umsetzen.

