Ein humanitärer Akt im Kriegsnebel: Rückgabe ukrainischer Gefallener
Die Zahl der von Russland an die Ukraine übergebenen gefallenen Soldaten hat nunmehr die Marke von 4.800 überschritten. Am vergangenen Sonntag wurden allein 1.200 Leichen zurücküberführt, wie der koordinierende Stab für Kriegsgefangenenangelegenheiten in Kiew bekannt gab.
Diese Übergabe basiert auf einem im Juni in Istanbul getroffenen Abkommen. Bemerkenswert bleibt, dass Russland im Gegenzug erneut keine toten Soldaten aus der Ukraine zurückerhielt, obwohl insgesamt 6.000 ukrainische Leichen zur Übergabe vorgesehen sind.
Alle Körper sollen nun forensisch identifiziert werden, um die Ansprüche der russischen Seite zu überprüfen. Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte zwar Zweifel, ob alle übergebenen Leichen tatsächlich ukrainische Staatsbürger seien, doch bislang fehlen Beweise für eine etwaige Täuschung seitens Russlands.
Besonders wichtig ist die Unterstützung durch das Rote Kreuz, dem von ukrainischer Seite ausdrücklich für seine Rolle bei den Leichentransfers gedankt wurde. Währenddessen bleibt die Vermisstensituation weiterhin prekär, da Hinterbliebene bei bestätigtem Todesfall finanzielle Unterstützung aus Kiew erwarten können.
Diesem humanitären Balanceakt stehen die Herausforderungen einer gereizten geopolitischen Lage gegenüber.