"Durch die Digitalisierung stehen wir vor völlig neuen Möglichkeiten, Kostenstrukturen und Geschäftsmodelle zu entwickeln"

(pressebox) Detmold, 20.04.2017 -
  • Ein Interview mit Dr. Sebastian Durst, Leiter der Industry Division Cabinet Products bei Weidmüller
Was sind die wichtigsten Entwicklungen bei Weidmüller seit der letzten HMI und wie haben Sie sich genau positioniert?

Die gesamte Branche befindet sich derzeit noch mitten in der Phase des Experimentierens in punkto Angebote und Geschäftsmodelle auf der Basis der Datendurchgängigkeit und Vernetzung. Bei Weidmüller haben wir uns hier als Industrie 4.0-Anbieter schon sehr gut aufgestellt, zum Beispiel mit unserem Angebot im Bereich Industrial Analytics, unserer Kooperation zu Cloud Services oder unseren kommunikationsfähigen Komponenten. Ein weiteres wichtiges Thema ist für uns die konsequente Digitalisierung unserer Produkte und die Durchgängigkeit sämtlicher Daten auf allen Ebenen. Diese Relevanz zeigt auch die Entwicklung unseres neuen Reihenklemmenportfolios Klippon® Connect, welches die Planungs- und Entwicklungszeit für Schaltschränke deutlich verkürzt – auch hier spielt die Datendurchgängigkeit eine immer größere Rolle.

Datendurchgängigkeit beim Schaltschrankbau? Können Sie diese Rolle genauer erklären?

Wir sehen einen wichtigen Trend in der voranschreitenden Automatisierung, beispielsweise bei Bestückungs-, Montage- und Verdrahtungsprozessen im Schaltschrankbau. Damit gewinnen digitale Daten bei der Produktentstehung immer mehr an Bedeutung. Angefangen bei der Produktauswahl über die Projektierung und Erstellung eines virtuellen Prototyps bis hin zur stärker automatisierten Fertigung und Installation: durchgängig verfügbare Daten sind ein Grundpfeiler der digitalen Produktion. Mit unserem Weidmüller Configurator Softwaretool können Reihenklemmen und andere Weidmüller Tragschienenkomponenten einfach und intuitiv ausgewählt, konfiguriert und bei Bedarf bestellt werden. Durchgängige Produktdaten versetzen so unsere Kunden in die Lage, in wenigen Schritten zu kompletten Lösungsaufbauten zu gelangen – einen Service, den wir kontinuierlich weiter ausbauen.

Was treiben Sie darüber hinaus an konkreten Lösungen voran?

Insbesondere Predictive Maintenance ist eines unserer konkretesten Anwendungsbeispiele. Interessant für unsere Kunden ist daran die Mischung aus IT-Wissen und Ingenieurexpertise. Wir verstehen seine Applikation und entwickeln auf dieser Basis eine passgenaue Lösung. Der Markt dafür in DACH mit dem Innovationstreiber Maschinenbau entsteht derzeit – und in den nächsten Jahren wird der Kuchen hier verteilt werden. Wir machen uns daher große Hoffnungen, davon langfristig profitieren zu können.

Wohin geht die Reise bei Weidmüller langfristig und was ändert sich für die Kunden durch die Entwicklungen?

Wir wollen uns langfristig als Lösungsanbieter etablieren, darüber hinaus aber unser Komponentengeschäft – immer Teil einer Lösung – nicht vernachlässigen. Wir stehen hier vor völlig neuen Möglichkeiten, Kostenstrukturen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Das ist nötig, denn das Leben für unsere Kunden wird durch die Automatisierungstechnik nicht unbedingt einfacher. Die Entscheidung für ein bestimmtes System ist zugleich eine langfristige Entscheidung für eine spezifische technische Plattform. Daher halten wir Initiativen für offene Plattformen an dieser Stelle für sehr lohnenswert, also die so genannten Web-based Services – der Kunde kann dann flexibler auf neue technische Entwicklungen reagieren. Das berücksichtigen wir in unseren Entwicklungen, um dem Kunden größtmögliche Flexibilität zu bieten.

Wie bedeutsam ist Polen für das Thema Industrie 4.0?

Polen ist in diesem Jahr offizielles Partnerland der Hannover Messe. Das Land hat sich seit der Finanzkrise äußerst gut entwickelt und ist heute die Nummer 25 der weltweiten Industrienationen und die sechstgrößte Wirtschaft in der EU. Das BIP hat seit der Wende große Sprünge gemacht. Polen verfügt über eine sehr starke industrielle Basis, die tendenziell noch weiterwächst und das Land ist politisch sehr stabil – anders als zum Beispiel die Ukraine. Alles in allem ein durchaus attraktives Wirtschaftsland.
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[pressebox.de] · 20.04.2017 · 07:16 Uhr
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