Düstere Wolken über dem Dax: Große Verfallswelle sorgt für Turbulenzen
Der deutsche Aktienmarkt steht derzeit unter dem Zeichen des "großen Verfalls", mit Auswirkungen, die sich in einer eingetrübten Stimmung niederschlagen. Der Dax, der Leitindex des deutschen Aktienmarkts, verzeichnete bis zum frühen Freitagnachmittag ein Minus von 0,93 Prozent auf 22.785,42 Punkte und deutet auf Wochensicht auf ein nahezu einprozentiges Minus hin.
Am sogenannten "großen Verfallstag" lösen sich Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen auf. Dies führt traditionell zu erhöhten Kursbewegungen und birgt das Potenzial für volatilen Handel. Der Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets interpretiert diese Entwicklungen als gesund und notwendig für den Markt, um eine Konsolidierungsphase zu durchlaufen.
Trotz eines Rekordhochs des Dax erst am Dienstag, das durch Milliardeninvestitionen in Infrastruktur und Rüstung begünstigt wurde, haben neue Entwicklungen wie die Zustimmung des Bundesrats zur Grundgesetzänderung für Bauvorhaben nicht ausgereicht, die jüngsten Gewinne zu stabilisieren. Die erforderliche Mehrheit wurde erreicht, der endgültige Schritt, die Unterschrift des Bundespräsidenten, steht jedoch noch aus.
Während der MDax am Freitag um 1,62 Prozent auf 28.631,89 Zähler fiel, verzeichnete der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ein Minus von 0,83 Prozent. Auffallend waren insbesondere Kursbewegungen in den hinteren Reihen der Börsensegmente. Der Schmierstoffhersteller Fuchs enttäuschte mit seinen Jahreszahlen und dem Ausblick, was zu einem Rückgang der Aktien um knapp acht Prozent führte.
Ein noch dramatischeres Bild zeichnet sich bei Douglas ab, dessen Aktien um nahezu 21 Prozent fielen, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick drastisch kürzen musste. Die Parfümeriekette leidet unter einer zurückhaltenden Konsumfreude in einem unsicheren Wirtschaftsumfeld. Die überzeugend negativen Aussichten drücken seit Februar auf die Erwartungen der Anleger.
Amadeus Fire, ein Personaldienstleister, verzeichnete als zweitschwächster Wert im SDax ebenfalls herbe Verluste mit einem Minus von mehr als elf Prozent. Ein unerfreulicher Ausblick mit enttäuschenden Ergebniserwartungen belastet die Aktie stark. Im Dax rutschten die Aktien der DHL Group um gut zwei Prozent ab, ausgelöst durch den gesenkten Geschäftsausblick von Fedex.
Die Schwäche des US-Konkurrenten in seinem Heimatmarkt lässt auch für DHL Rückschlüsse auf potenzielle Schwierigkeiten im Express-Segment zu ziehen. Volumenrückgänge bei internationalen Express-Paketen machen dem deutschen Unternehmen zu schaffen. Trotz jüngster Rekordjagden mussten die Aktien von Rheinmetall durch Gewinnmitnahmen erneut einen Rückschlag von mehr als drei Prozent hinnehmen.
Doch selbst nach diesem Rückgang bewegen sich die Papiere immer noch innerhalb einer breiten Handelsspanne, unterstützt von der Aussicht auf umfangreiche Investitionen in die Rüstungsindustrie.