Drohnenangriff auf Europas größtes Atomkraftwerk Saporischschja sorgt für Beunruhigung
Ein Drohnenangriff auf das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja am vergangenen Sonntag hat internationale Besorgnis um die nukleare Sicherheit der Anlage hervorgerufen. Die Betriebsführung des Werks, die die Aktivitäten der russischen Kraftwerksleitung übernommen hat, meldete eine Explosion über der Reaktorkuppel des sechsten Blocks und beschuldigte die ukrainische Armee, hinter diesem Vorfall zu stehen. Glücklicherweise verursachte der Angriff nach Angaben der Werksleitung keine Verletzungen oder kritischen Beschädigungen. Zudem wurde berichtet, dass die Strahlenwerte in und um das Kraftwerk, welches als das größte in Europa gilt, normal seien.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), welche umgehend über den Vorfall informiert wurde, bestätigte die Begebenheit, was mit den Beobachtungen ihrer Vertreter vor Ort übereinstimmte. In einem Aufruf über das soziale Netzwerk X appellierte IAEA-Chef Rafael Grossi an die Konfliktparteien, die nukleare Sicherheit der Anlage nicht weiter zu gefährden.
Ein weiterer Vorfall, der die angespannte Situation rund um das Kraftwerk unterstreicht, wurde am gleichen Tag gemeldet: Eine Drohne traf eine Werkskantine, wobei ein Lastwagen beschädigt wurde. Die russischen Behörden wiesen dabei erneut der Ukraine die Schuld zu, allerdings sind diese Angaben von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Die zunehmenden Drohnenangriffe auf das Kraftwerk, das seit dem Frühjahr 2022 unter russischer Kontrolle steht, sind ein wiederkehrendes Thema in den Aussagen der russischen Seite. Obwohl die sechs Reaktoren des Werks aktuell nicht in Betrieb sind, muss weiterhin eine Kühlung gewährleistet sein. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Lage mit großer Sorge, da auch in der Vergangenheit mehrfach von Beschuss des Gebiets berichtet wurde. (eulerpool-AFX)