Divergenz in der Rückschau auf Corona-Maßnahmen: Enquetekommission als Prävention gegen Wiederholungsfehler?
Die Bewertung von Corona-Maßnahmen ähnelt einem Pendel, das zwischen der Lockerung der Restriktionen und der Forderung nach strikten Lockdowns hin und her schwingt. Dieser Kontrast setzte sich im weiteren Verlauf als Disput über die Impfpflicht fort. Ein kritischer Blick auf Vergangenes fördert manch eindeutig überzogen erscheinende Vorgehensweise zutage, wenngleich solche Bewertungen situativ variieren könnten. Ebenso pendelt das Narrativ des besseren Krisenmanagements bei einer zentralen Steuerung aus Berlin zurück ins kollektive Bewusstsein. Solche Mythen könnten wohl erst im Szenario einer künftigen Pandemie ihre endgültige Entkräftung erfahren.
Doch gerade die Offenlegung vergangener Schwachstellen ist nicht der zentrale Zweck einer Enquetekommission. Vielmehr könnte diese dazu beitragen, eine Art kollektiven Lernprozess zu initiieren und damit vermeiden, dass in einer Notsituation erneut individuelle "Corona-Süppchen" zubereitet werden, die der Komplexität globaler Gesundheitskrisen kaum gerecht werden. (eulerpool-AFX)