Die letzte Phase der Furcht: Phasmophobia plant den finalen Release für 2026 und schielt auf ein Sequel
Seit Jahren lehrt es uns in den verlassenen Anstalten und schaurigen Farmhäusern das Fürchten, und doch befindet es sich technisch gesehen noch immer in der Entwicklung. Das Koop-Horror-Phänomen „Phasmophobia“ hat eine der beeindruckendsten Early-Access-Reisen der jüngeren Spielegeschichte hingelegt. Doch nun zeichnet sich am Ende des langen, dunklen Korridors ein Licht ab. In einem aufschlussreichen Interview hat Art Director Corey J. Dixon den Vorhang einen Spalt weit geöffnet und enthüllt, dass Kinetic Games den finalen 1.0-Release für das Jahr 2026 anvisiert – ein Meilenstein, der Hand in Hand mit einem der ambitioniertesten Updates der Spielgeschichte gehen wird.
Horror 2.0: Die Vollendung der Vision
Der geplante Sprung aus dem Early Access ist untrennbar mit dem sogenannten „Horror 2.0“-Update verknüpft. Dies soll der Paukenschlag sein, nach dem die Entwickler ihr Werk als „feature-complete“, also als im Kern fertiggestellt, betrachten. Doch wer nun das Ende der Geisterjagd befürchtet, kann beruhigt das EMF-Gerät wieder einpacken. Dixon stellt klar, dass dies keineswegs das Ende der Fahnenstange bedeutet. Auch nach der Version 1.0 wird die Arbeit weitergehen. Geplant sind Überarbeitungen bestehender Karten, gänzlich neue Schauplätze des Schreckens und weitere Inhalte, die die Langlebigkeit des Titels sichern sollen. Das Horror-2.0-Update ist also weniger ein Abschluss als vielmehr die Vollendung des Fundaments, auf dem die Zukunft von Phasmophobia gebaut wird.
Die Kunst des Loslassens
Doch wann ist ein Spiel, das so sehr von seiner Community und deren unendlichem Ideenreichtum lebt, wirklich „fertig“? Dixon gibt zu, dass diese Frage schwer zu beantworten sei. Das Team liebt das Feedback der Spieler und implementiert ständig neue, von der Community inspirierte Features. Einen fixen Endpunkt zu definieren, fühlt sich daher fast unnatürlich an. Am Ende, so erklärt der Art Director, wird es ein Gefühl sein, ein kollektiver Instinkt im gesamten Studio. „Ich glaube, wir werden es einfach wissen“, so Dixon. „Es wird dieses unternehmensweite Gefühl geben, dass dieses Projekt jetzt abgeschlossen ist, dass wir es so gut gemacht haben, wie es nur geht.“ Es ist ein Bekenntnis zur kreativen Leidenschaft, die über starre Zeitpläne hinausgeht.
Ein Blick in die gläserne Kugel: Die Saat für Phasmophobia 2?
Und was kommt, wenn dieses Gefühl der Vollendung eines Tages erreicht ist? Während das Team sich voll auf die Weiterentwicklung des aktuellen Spiels konzentriert, wird die Idee eines potenziellen Nachfolgers nicht kategorisch ausgeschlossen. Dixon bezeichnete es als „lustige Herausforderung“ und deutete an, dass das Team mit der heute gesammelten Erfahrung viele Dinge bei einem frischen Projekt anders oder besser machen würde. „Man weiß nie“, schloss er. „Es ist definitiv nicht vom Tisch.“ Diese Aussage, gepaart mit der bereits angekündigten Roadmap für 2025, die neue und überarbeitete Karten verspricht, zeigt: Die Geister von Phasmophobia werden uns noch lange heimsuchen – in diesem Spiel und vielleicht auch in einem zukünftigen.


