DGB-Vorsitzende fordert gerechtere Arbeitswelt und prangert Tarifflucht an
Am Tag der Arbeit hat sich Yasmin Fahimi, Spitzenvertreterin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, deutlich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen eingesetzt. Im Rahmen der Hauptkundgebung in Hannover, die eine starke Resonanz von über 10.000 Personen nach Angaben des DGB fand (die Polizei zählte etwa 2.500 Anwesende), kritisierte Fahimi die Flucht der Arbeitgeber aus Tarifverträgen als bedeutenden volkswirtschaftlichen Schaden. Ihr zufolge gehen der Volkswirtschaft jährlich rund 130 Milliarden Euro durch ausbleibende Lohnvereinbarungen verloren. Tarifverträge, so Fahimi, seien essenziell für eine freie Belegschaft, ermöglichen sie doch angemessene Gehälter, faire Entlohnung und geregelte Arbeitszeiten.
Fahimi nutzte das Forum auch, um im Hinblick auf die anstehende Europawahl die Bürgerinnen und Bürger zur Partizipation an demokratischen Prozessen aufzurufen. Ein menschenorientiertes Europa, welches für Harmonie und Zusammenarbeit steht, sei ihr Ziel, wobei sie gleichzeitig vor einem isolierten Europa warnte, wie es von Rechtspopulisten angestrebt wird – eine solche Richtung würde für die deutsche Wirtschaft eine Katastrophe bedeuten.
Der Tag der Arbeit wurde bundesweit mit zahlreichen Kundgebungen und Aktionen zelebriert, wobei auch in Hamburg und Berlin die Beteiligung hoch war. In der Hansestadt versammelten sich laut DGB rund 7.000 Menschen, während bei einer von der Polizei überwachten Demonstration in Berlin etwa 7.500 Personen teilnahmen. Der DGB machte mit diesen Veranstaltungen einmal mehr deutlich, dass der Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechtere Gesellschaft in ihren Augen eine zentrale Rolle spielt. (eulerpool-AFX)
