Konzernbericht signalisiert Flaute im Markt für grünen Wasserstoff

Die Thyssenkrupp-Tochter Nucera hat eine rückläufige Nachfrage nach ihren Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff verzeichnet und damit Anzeichen geliefert, dass der noch junge Technologiezweig zur Emissionsreduktion an Schwung verlieren könnte. Trotz der weitreichenden Bemühungen in der EU, den USA und Großbritannien, die Entwicklung von grünem Wasserstoff voranzutreiben, scheinen potenzielle Kunden in Europa und Nordamerika Investitionen zurückzuhalten, während sie noch auf finale finanzielle Unterstützung der Regierungen warten.

Christoph Noeres, Leiter für grünen Wasserstoff bei Thyssenkrupp Nucera, erklärte, diese Unsicherheit auf dem Markt bremse die Investitionsdynamik und forderte eine schnellere Klärung von regulatorischen Hindernissen und die Beschleunigung von Finanzzusagen. Grüner Wasserstoff, gewonnen durch die Spaltung von Wasser mittels Strom aus erneuerbaren Energien, gilt als zukunftsträchtiger Brennstoff für energieintensive Industrien sowie für den Transportsektor.

Trotz der verhaltenen Nachfrage zeigt sich Finanzvorstand Arno Pfannschmidt zuversichtlich über die Zukunftsaussichten von grünem Wasserstoff und rechnet mit einer Belebung der Bestellungen. Doch die Aktien der Gruppe verzeichneten am Mittwoch einen Rückgang um 7 Prozent und notierten damit fast 50 Prozent unter ihrem Ausgabewert bei der Börsennotierung.

Die skeptische Haltung von Thyssenkrupp Nucera wird auch von anderen Energieunternehmen wie Engie und Iberdrola geteilt. Engie verzögerte bereits sein Ziel für die installierte Elektrolysekapazität bis 2035 um fünf Jahre. Iberdrola wiederum korrigierte seine Ziele für die Produktion von grünem Wasserstoff bis 2030 drastisch nach unten. José Sainz Armada, CFO von Iberdrola, drückte sein Bedauern aus und verwies darauf, dass das Unternehmen bereit sei, mehr Projekte zu realisieren, sofern die Fördermittel eintreffen würden.

Dennoch bleibt die Bestellung von Anlagen hinter den Erwartungen zurück: Im Halbjahreszeitraum bis Ende März fielen die Aufträge um 26 Prozent auf 120,8 Millionen Euro, und das Unternehmen rutschte mit einem Nettoverlust von 4,4 Millionen Euro in die roten Zahlen. Zu den Kunden von Thyssenkrupp Nucera zählt auch das Großprojekt Neom in Saudi-Arabien, welches vom Unternehmen Acwa Power unterstützt wird und bei Inbetriebnahme 2026 täglich 600 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren soll. Die Europäische Kommission strebt für 2030 die Herstellung von 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoffs innerhalb der EU sowie den Import weiterer 10 Millionen Tonnen an, während die USA die Technologie stark subventionieren. (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 15.05.2024 · 19:16 Uhr
[0 Kommentare]
 
Verteidigungsministerium will Bundeswehr-Reserve verstärken
Berlin (dpa) - Im Verteidigungsministerium laufen Planungen für eine deutlich verstärkte […] (04)
Brandneues, reaktives, rundenbasiertes RPG ‘Clair Obscur: Expedition 33’ angekündigt
Der Entwickler Sandfall Interactive hat heute auf der Xbox Games Showcase sein […] (00)
UEFA-Chef vor EM-Start: «Ich denke, es wird ein Fest»
London (dpa) - An diesem Freitag beginnt in Deutschland die letzte Fußball-EM in der Amtszeit […] (04)
1 Milliard für Wayve - kommt die Revolution im autonomen Fahren?
Mit einer Finanzierung von über einer Milliarde US-Dollar führt Wayve die Liste der […] (01)
ran racing und ran Football - Sport bei ProSieben um Maxx weiter mäßig erfolgreich
So richtig kommen die sportlichen Formate ran racing und ran Football im neuen sportlichen Jahr 2024 […] (00)
Galeria Karstadt Kaufhof: Hoffnung für bedrohte Filialen
Die Sanierung der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof schreitet voran. Sechs […] (00)
 
 
Suchbegriff