Deutschland stärkt internationalen Meeresschutz durch Beitritt zum UN-Abkommen
Deutschland plant den Beitritt zu einem wegweisenden internationalen Abkommen, das die Errichtung von Meeresschutzgebieten auf der sogenannten Hohen See ermöglicht. Die Bundesregierung hat einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet, der nun dem Bundestag vorgelegt wird. Obwohl Deutschland das UN-Hochseeschutzabkommen bereits unterzeichnet hat, ist zur endgültigen Ratifizierung die Umsetzung eines Gesetzes erforderlich.
Dieses Abkommen markiert einen bedeutenden Schritt für den globalen Meeresschutz, da es erstmals das Einrichten von Schutzzonen auf der Hohen See erlaubt. Darüber hinaus werden Umweltprüfungen für menschliche Aktivitäten im Meer, beispielsweise durch Fischerei, vorgesehen. Die Vereinbarung wurde 2023 nach intensiven Verhandlungen von über 160 Staaten in New York erzielt.
Umweltminister Carsten Schneider von der SPD betonte die zentrale Rolle der Ozeane: "Sie sind essenziell für unsere Existenz, da sie unser größtes Ökosystem darstellen und lebenswichtigen Sauerstoff und Nahrung liefern." Angesichts der Herausforderungen durch Plastikverschmutzung, Überfischung, Chemikalien und den Klimawandel seien Rückzugsgebiete entscheidend, in denen die Meeresnatur regenerieren kann.
Die Hohe See ist jener Teil der Ozeane, der außerhalb nationaler Hoheitsgewässer liegt und nicht einem einzelnen Staat zugeordnet ist. Bislang existierten dort keine einheitlichen Umweltbestimmungen, was die Bedeutsamkeit des neuen Abkommens unterstreicht.

