Deutschland adé? Über die Auswanderungsgelüste der Deutschen
Eine aktuelle Umfrage von YouGov hat ans Licht gebracht, dass mehr als die Hälfte der Deutschen sich durchaus vorstellen könnte, ihre Zelte in der Heimat abzubrechen und in der Ferne neu aufzubauen – vorausgesetzt, sie wären beruflich, privat und finanziell ungebunden. Dabei zeigte sich, dass 31 Prozent der Befragten der Gedanke, sich dauerhaft ins Ausland zu verabschieden, 'auf jeden Fall' zusagt, während sich 27 Prozent 'wahrscheinlich' dazu entscheiden würden.
Besonders auffallend ist der Drang zum Auswandern unter den Anhängern der AfD. Hier gaben 55 Prozent an, Deutschland sicher verlassen zu wollen, während weitere 24 Prozent dies als wahrscheinliche Option ansehen. Das Interesse, der Bundesrepublik den Rücken zuzukehren, scheint bestimmten Entwicklungen geschuldet zu sein.
36 Prozent jener, die ernsthaft darüber nachdenken, haben in letzter Zeit verstärkt den Entschluss gefasst, Deutschland den Rücken zu kehren. Vor allem die Migrationssituation und die wirtschaftliche Lage in der Form einer Rezession beschäftigen diese Gruppe. Auch das Erstarken der AfD und die Auswirkungen internationaler politischer Entwicklungen wie die militärische Drohkulisse durch Russland oder die unsichere geostrategische Lage aufgrund von Trumps früherer Präsidentschaft belasten die Entscheidung.
Bezogen auf mögliche neue Heimatländer sind die deutschsprachigen Gebiete Schweiz und Österreich unter den Auswanderungswilligen am begehrtesten. Sie versprechen sich dort offenbar eine vertraute Umgebung mit ähnlichen kulturellen Werten. Doch auch Spanien und Kanada werden als potenzielle Auswanderungsländer gerne genannt und zeigen die internationale Offenheit der Auswanderungsträumenden.