Deutsche Leitindizes zeigen am Freitag Erholungstendenzen
Anlegerinnen und Anleger am deutschen Aktienmarkt dürfen durchatmen: Der Dax ist nach einem zuvor verzeichneten Dämpfer wieder auf Kurs und zeigt sich im frühen Handel von seiner stärkeren Seite. Mit einem Gewinn von 1,07 Prozent auf 18 145,83 Punkte startet er ermutigend in den Handelstag. Der positive Trend ist allerdings mit leichten Unsicherheiten behaftet, da sich der Index noch knapp unter der bedeutenden 21-Tage-Linie bewegt.
Rückenwind erhalten die Börsen durch die Wall Street, die insbesondere im Tech-Sektor bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit an den Tag legt. Dies lässt Anleger ihre Blicke erwartungsvoll gen Amerika richten, wo heute die Berichtssaison mit Zahlen von namhaften Banken eingeläutet wird.
Der MDax mit den mittelständischen Unternehmen schließt sich der Aufwärtstendenz an und legt um 1,19 Prozent auf 27 021,46 Punkte zu. Parallel zeigt sich der EuroStoxx 50, der die Performance der Eurozone spiegelt, mit einem Zugewinn von 1,1 Prozent ebenfalls robust.
Doch Vorsicht bleibt geboten, da das Pendel einer möglichen Marktkorrektur durch anhaltende geopolitische Unsicherheiten wie den Israel-Iran-Konflikt und verhaltene Erwartungen an Zinssenkungen in den USA weiterhin in der Luft liegt. Für die Eurozone wird indes eine Zinssenkung der EZB erwartet, die jedoch bereits am Markt reflektiert wird.
Unterdessen müssen sich die Aktionäre von Varta mit tristen Nachrichten auseinandersetzen, da das Unternehmen sein Sanierungskonzept als unzureichend abstempelt, was zu einem Kurssturz von 26 Prozent führt.
Positive Impulse gab es an anderer Stelle: Siltronic erfreute sich nach einer Empfehlung von "Sell" auf "Buy" durch Hauck & Aufhäuser Investment Banking eines Kursanstiegs von 4,3 Prozent. Auch Evotec konnte von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank profitieren und verzeichnete ein Kursplus von 7,4 Prozent.
Bei den Versorgern sorgte eine positive Analyse von JPMorgan für einen Anschub bei Eon, während RWE ebenso Zuwächse verzeichnen konnte.
Ferner fand im Rüstungssektor ein erneutes Interesse statt, so dass Unternehmen wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk wieder Beachtung fanden. Die anhaltende geopolitische Brisanz verleiht diesen Werten offenbar Auftrieb.
Schlussendlich sorgt Thyssenkrupp mit Plänen zur Reduktion der Produktionskapazitäten und einem damit einhergehenden Stellenabbau für Aufsehen, allerdings positiv reflektiert im Börsenwert mit einem Anstieg von 2,9 Prozent. (eulerpool-AFX)