Deutsche Bahn unter Beschuss: Streichung der Familienreservierung sorgt für Wirbel
Die Deutsche Bahn gerät zunehmend in die Kritik, nachdem bekannt wurde, dass die Möglichkeit zur kostenlosen Familienreservierung bei Reisen im Fernverkehr abgeschafft wird. Besonders die Regierungsfraktionen und diverse Verbände üben Druck auf das Unternehmen aus. Inzwischen hat der Verkehrsclub Deutschland (VCD) eine Petition initiiert, um die umstrittene Buchungsoption zu erhalten. Schon mehr als 4.500 Menschen haben sich dem Aufruf angeschlossen (Stand: 13. Juni, 11.00 Uhr).
Der VCD betont, dass in Zeiten, in denen die Deutsche Bahn verstärkt Fahrgäste anziehen möchte, das Reiseerlebnis für alle attraktiver gestaltet werden muss. Die Familienreservierung erlaubte bisher, dass Kinder unter 14 Jahren kostenlos Platz finden konnten. Die Entscheidung, diesen Service abzuschaffen, bedeutet für viele Familien eine erhebliche finanzielle Zusatzbelastung.
Ab dem 15. Juni wird es für Familien nicht mehr möglich sein, zu einem Pauschalpreis unlimitiert Sitzplätze zu reservieren. Stattdessen wird für jede einzelne Sitzplatzreservierung, auch für Kinder, eine Gebühr fällig. Der Preis für die Reservierung steigt in der zweiten Klasse zudem um 30 Cent auf 5,50 Euro, während in der ersten Klasse nun 6,90 Euro verlangt werden.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Politiker verschiedener Parteien wie Steffen Bilger von der CDU/CSU mahnen, dass die Bahn mit dieser Maßnahme ihr Image aufs Spiel setzt. Auch SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hofft auf ein Umdenken, da die Attraktivität der Bahn nicht überhöhten Preissprüngen standhält.
Besonders der Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen appelliert an die emotionale Bindung von Familien und Kindern an das Bahnreisen, um zukünftige Generationen als treue Bahnkunden zu sichern. Trotz anhaltender Kritik hält die Deutsche Bahn an der Regeländerung fest und hebt hervor, dass auch künftig Kinder bis 14 Jahre in Begleitung kostenlos reisen können.
Die Dienstleistung war für fünf Prozent der Fernreisenden relevant. Bei insgesamt 133,4 Millionen Fernreisenden im letzten Jahr kommt man auf 6,7 Millionen Kunden, die das Familienreservierungsangebot nutzten.