Deutsche Arbeitsmarktlage: Anhaltende Zurückhaltung bei Firmen
Die angespannte Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt bleibt auch im dritten Quartal 2025 vorherrschend. Laut einer aktuellen Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus Nürnberg wurden deutschlandweit 1,03 Millionen offene Stellen registriert, was einem Rückgang von 24.700 Stellen oder rund 2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal entspricht.
Im Jahresvergleich zeigt sich ein noch deutlicherer Rückgang: Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres gab es 246.100 weniger offene Stellen, was einem Rückgang von etwa 19 Prozent entspricht. Der Arbeitsmarktexperte Alexander Kubis vom IAB fasst zusammen: "Es ist weiterhin kein Aufwärtstrend erkennbar, die Marktnachfrage verharrt auf einem niedrigen Niveau."
Besonders stark ins Auge fallen die regionalen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Im Osten kamen im dritten Quartal durchschnittlich 354, im Westen 273 arbeitslos gemeldete Personen auf 100 offene Stellen. Insgesamt mussten sich auf 100 ausgeschriebene Stellen bundesweit 288 Arbeitslose bewerben – ein Anstieg um 68 gegenüber dem Vorjahr und um 11 gegenüber dem Vorquartal.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die hohe Anzahl der sofort zu besetzenden Stellen: Etwa 80 Prozent, was rund 824.900 Positionen entspricht, waren umgehend zu besetzen. Die Vakanzrate, die das Verhältnis von sofort zu besetzenden Stellen zur gesamten betrieblichen Personalanfrage wiedergibt, lag bei 2,3 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Höchstwert von 4,5 Prozent im vierten Quartal 2022 fast halbiert. Alexander Kubis sieht darin ein weiteres Zeichen für die Schwäche des Arbeitsmarktes.
Für die aktuelle Analyse griff das IAB auf die Antworten von 8.591 Arbeitgebern aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen zurück. Interessant dabei: In die Auswertung flossen auch Stellen ein, die nicht bei den Arbeitsagenturen gemeldet wurden.

