Deutsch-israelisches Ringen um Waffenexporte: Netanjahus Vorwurf gegen Berlin
Inmitten der angespannten Lage im Nahen Osten hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit seiner jüngsten Kritik an Deutschland für Aufsehen gesorgt. Deutschland habe mit seinem Beschluss eines teilweisen Waffenexportstopps einen Schritt getan, der nicht nur auf diplomatischer Ebene Debatten anheizt, sondern auch die Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem auf eine Belastungsprobe stellt. Netanjahu äußerte seine Enttäuschung gegenüber Bundeskanzler Friedrich Merz und betonte, dass Deutschland durch sein Embargo vermeintlich den Terrorismus der Hamas belohne. Der israelische Regierungschef machte unmissverständlich klar, dass das oberste Ziel Israels die Befreiung des Gazastreifens von der Hamas sei, ohne dabei eine Übernahme des Territoriums anzustreben. Dennoch bleibt der Blick auf die schließlich gefassten Beschlüsse des israelischen Sicherheitskabinetts gerichtet: die Einnahme der Stadt Gaza sowie fünf Prinzipien zur Beendigung des Konflikts, unter anderem die Entwaffnung der Hamas und die Etablierung einer neuen Zivilverwaltung. Nicht minder brisant ist die Reaktion der Bundesregierung, die offenbar einen Kurswechsel im Umgang mit dem Nahost-Konflikt vollzieht. Mit der Entscheidung, Ausfuhren von Rüstungsgütern vorerst zu stoppen, die für den aktuellen Konflikt verwendet werden könnten, zeichnet sich eine zunehmende Distanzierung vom bisherigen Kurs ab. Diese Maßnahmen folgen auf eine intensivere Kritik Deutschlands an den militärischen Aktionen Israels im Gazastreifen – ein kritisches Signal in einer ohnehin volatilen Region.

