Desinformation als Demokratie-Dilemma: Studie offenbart tiefgreifende Sorgen

Das Phänomen der Desinformation im digitalen Zeitalter lässt die Alarmglocken in Deutschland läuten. Eine aktuelle Analyse der Bertelsmann-Stiftung offenbart, dass eine überragende Mehrheit der deutschen Bevölkerung ein bedrohliches Szenario zeichnet: Acht von zehn Bundesbürgern betrachten gezielte Fehlinformationen im Netz als ernstzunehmende Gefahr für demokratische Strukturen und den sozialen Zusammenhalt. Bürgerliche Sorgen richten sich dabei insbesondere auf potenzielle Wahlmanipulationen und eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Besorgniserregend ist der hohe Anteil dieser Wahrnehmung gerade in Bezug auf brisante Debattenthemen wie Migration, Gesundheit, bewaffnete Konflikte und die Klimakrise.

Die digitalen Plattformen unserer Zeit – allen voran soziale Medien, aber auch Blogs und Messenger-Dienste – sind die Hauptarenen, in denen Bürger die Streuung von Desinformation wahrnehmen. Die Quellen dieser bewussten Fehlinformationen sind nach Auffassung von zwei Dritteln der Befragten vorrangig in den Reihen von Protest- und Aktivistengruppen zu finden. Dicht auf die Aktivistenszene folgen im Verdacht Blogger, Influencer, ausländische Regierungen sowie deutsche Politiker und politische Parteien.

Bei dem Analyseprojekt befragte das Meinungsforschungsinstitut pollytix im Zeitraum vom 4. bis zum 17. Oktober 2023 insgesamt 5055 Personen in der Bundesrepublik ab 16 Jahren und erzielte eine repräsentative Einsicht in die Meinungslandschaft. Die Ergebnisse zeigen eine geschärfte Wachsamkeit der Bevölkerung gegenüber den Risiken von absichtlichen Falschinformationen. Allerdings wird die Interpretation von Desinformation und die vermutete Verursachung ebenso von dem individuellen Vertrauen der Befragten in Medien und Politik beeinflusst.

Wer den Medien vertraut, sieht in Desinformationen vorwiegend einen Angriff auf das Vertrauen in politische Systeme, während jene mit geringem Medienvertrauen eher Ablenkung von Skandalen und Unfähigkeit in der Politik darin erblicken. AfD-Wähler, die mehrheitlich dieser skeptischen Gruppe angehören, zeigen zudem eine erhöhte Unzufriedenheit mit der Demokratie. Umgekehrt nehmen politisch links orientierte Wähler, beispielsweise von den Grünen, häufig rechte Kreise als Urheber wahr.

Die Mitautorin der Studie, Cathleen Berger von der Bertelsmann-Stiftung, macht sich Sorgen über ein wachsendes Misstrauen gegenüber den etablierten Medien und der Politik, das zu einer Rückzugstendenz aus dem öffentlichen Diskurs und folglich zu gesellschaftlicher Polarisierung führen könnte. Angesichts der Situation ruft sie nach stärkerem politischem und gesellschaftlichem Engagement und fordert eindeutigere Regulierungen für Online-Netzwerke, um Faktenchecks und Vertrauensbewertungen zu etablieren und die Überprüfung sowie Meldung von Informationen zu vereinfachen. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 28.02.2024 · 11:09 Uhr
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