Demokraten zwischen Finanzgeschick und finanziellen Hürden
Die jüngsten Einblicke in die finanziellen Bilanzen der Demokratischen Partei offenbaren ein komplexes Bild: Während dem Demokratischen Nationalkomitee (DNC) ein beeindruckender finanzieller Überschuss nachgesagt wird, kämpft ein führendes liberal ausgerichtetes Super-PAC mit Millionen an unbezahlten Rechnungen. Aufgrund der jüngsten Wahlniederlagen und den damit verbundenen personellen Einschnitten stellt sich die finanzielle Lage der Partei facettenreich dar.
Der nun eingestellte Wahlkampf von Vizepräsidentin Kamala Harris verblieb mit lediglich 1,8 Millionen Dollar auf ihren Konten, nachdem über eine Milliarde Dollar im gescheiterten Bestreben, den Republikaner Donald Trump zu besiegen, ausgegeben wurden. Bislang weist die Harris-Kampagne keine Schulden auf. Doch die kürzlich von der Federal Election Commission veröffentlichten Berichte, die sich auf den Zeitraum vom 17. Oktober bis 25. November beziehen, offerieren nur einen begrenzten Blick auf die finanzielle Verfassung einer Partei, die sich nach Verlusten bei Präsidentschaft, Senat und im Repräsentantenhaus zu sortieren versucht. Hauptverantwortliche der wichtigsten Komitees betonen, dass sie noch immer mit ausstehenden Rechnungen und anderen buchhalterischen Herausforderungen konfrontiert sind, während die Kosten der teuren Präsidentschaftswahl abgerechnet werden.
Ein genaueres Bild der Finanzen der Demokraten wird voraussichtlich erst im Januar sichtbar, wenn Kandidaten, Parteien und externe Gruppen ihre Jahresendberichte bei der FEC einreichen. Es wird deutlich, dass Harris gegen Ende mit voller Kraft investierte und über 270 Millionen Dollar in der finalen Phase ihrer Kampagne einsetzte, was sie berechtigterweise unter intensiver Beobachtung stellte und Besorgnis um ausstehende Rechnungen auslöste. Jedoch vermeldete die Harris-Kampagne nach beeindruckenden Spendeneinnahmen 1,82 Millionen Dollar in bar als Stand vom 25. November.
Des Weiteren intensivieren die Demokraten ihre Spendenaufrufe an Unterstützer auch nach der Wahl. Eine aktuelle E-Mail von Harris' gemeinsamer Fundraising-Kampagne mit nationalen und staatlichen demokratischen Parteien wirbt um Beiträge für das „Harris Fight Fund“-Programm, welches darauf abzielt, Demokraten zu wählen, die „Trump zur Verantwortung ziehen“ wollen. Der Kleingedruckte Teil führten aus, dass die Erlöse primär zur Stärkung der nationalen Parteifinanzen zuerst dem Demokratischen Nationalkomitee zugutekommen sollen.
In ihrem am Donnerstag eingereichten Bericht an die FEC meldete das DNC über 47 Millionen Dollar auf dem Konto und keine Schulden – trotz der jüngsten Personaleinsparungen nach der Wahl. Im starken Gegensatz dazu steht das Haupt-Super-PAC, das Harris‘ Präsidentschaftskandidatur unterstützte: Es endete den Berichtszeitraum mit fast 50 Millionen Dollar an unbezahlten Rechnungen. Future Forward bezifferte seine Schulden auf 47,3 Millionen Dollar bis zum 25. November, in erster Linie in Zusammenhang mit Werbekosten.

