Dämpfung der Geschäftszuversicht in den USA, während Europa Optimismus spürt
Die Zuversicht von US-Unternehmen erlebte im April einen unerwarteten Dämpfer. Der Indikator für die Einkaufsmanager, erhoben durch S&P Global, verzeichnete einen deutlicheren Rückgang als von Marktbeobachtern angenommen wurde. Das Barometer sank um 1,2 Punkte auf 50,9 Zähler, was eine deutliche Unterschreitung der Prognosen darstellt. Analysten hatten mit einem sanfteren Rückgang auf 52,0 Punkte gerechnet. Sowohl der Dienstleistungssektor als auch die Industriebetriebe zeigten sich verhaltener als erwartet.
Parallel dazu überraschte der US-Immobilienmarkt mit einem robusten Anstieg der Neubauverkäufe, die im März um 8,8 Prozent zulegten – ein Resultat, das die Erwartungen der Volkswirte weit überschritt. Die Zahlen des Handelsministeriums übertreffen die vorhergesagte Steigerung von 0,9 Prozent bei weitem. Zugleich wurde eine Korrektur der Februar-Daten vorgenommen, die einen tieferen Rückgang aufzeigten als zunächst angenommen.
In Europa entwickelt sich das Bild indes positiver: Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat laut S&P Global im April Zuwächse zu verzeichnen und erreichte den höchsten Stand seit nahezu einem Jahr. Der zugehörige Index kletterte auf 51,4 Punkte, übertraf damit die Erwartungen von durchschnittlich 50,7 Punkten und signalisiert eine aufhellende Perspektive für europäische Unternehmen.
Das Europäische Parlament hat unterdessen grünes Licht für neue EU-Schuldenregeln gegeben, womit auch die Bedingungen für Defizite und staatliche Verschuldung in Zukunft strenger gefasst sein sollen. Dabei soll die Schuldentilgung in stark verschuldeten Ländern klarer geregelt werden, während gleichzeitig die spezifischen Bedingungen einzelner Länder mehr Berücksichtigung finden sollen.
Die EU-Ambitionen in der Offshore-Windenergie stehen noch vor Herausforderungen: Um das Ziel einer Verfünffachung der Kapazität bis 2030 zu erreichen, sieht der Bundesverband Windenergie Offshore eine Notwendigkeit zur deutlichen Steigerung der Produktionszahlen bei Turbinen und Fundamenten.
Auch in Großbritannien blickt man auf eine gestiegene Unternehmensstimmung. Der Einkaufsmanagerindex des Vereinigten Königreichs kletterte im April auf den höchsten Stand seit Mai 2023, trotzte damit den Prognosen, die von einem weiteren Rückgang ausgingen.
Der deutsche Finanzminister Christian Lindner äußerte sich besorgt über eine "ausgeprägte Wachstumsschwäche" der deutschen Wirtschaft, die von strukturellen Problemen und einer schwachen globalen Konjunktur beeinträchtigt werde. Er mahnte, die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern.
Die Ampel-Koalition plant zeitnah, sowohl ein Solarpaket als auch eine Reform des Klimaschutzgesetzes zu beschließen, trotz Kritiken hinsichtlich einer angeblich zu schnellen Beratung.
Im Bereich Stahlproduktion berichtete die Wirtschaftsvereinigung Stahl von einer Stabilisierung. Im ersten Quartal wurde ein Produktionsplus von sechs Prozent im Jahresvergleich verzeichnet.
Vor einer möglichen israelischen Offensive werden in der Nähe von Rafah Zeltunterkünfte aufgebaut – eine Beobachtung, die zwar vom israelischen Militär bestätigt, aber nicht abgestimmt wurde. Satellitenbilder zeigen einen neuen Zeltkomplex in Chan Junis. (eulerpool-AFX)