Credit Agricole verstärkt Position im italienischen Bankensektor
Frankreichs Credit Agricole hat in enger Absprache mit der italienischen Regierung seine Beteiligung an der Banco BPM aufgestockt. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines zunehmenden Konkurrenzkampfes im italienischen Bankensektor, nachdem UniCredit kürzlich ein Übernahmeangebot für Banco BPM unterbreitet hatte. Dieser Vorstoß vereitelte die Pläne der Regierung, Banco BPM mit der staatlich gestützten Monte dei Paschi di Siena zu fusionieren.
Credit Agricole hat dabei eine Vollübernahme ausgeschlossen und zur Erhöhung seiner Anteile an der Banco BPM derivative Verträge abgeschlossen. Momentan hält die Bank 15,1 % der Anteile und strebt eine Genehmigung der Europäischen Zentralbank an, um diesen Anteil auf bis zu 19,99 % zu erhöhen. Auch wenn keine offizielle Stellungnahme von Credit Agricole abgegeben wurde, wird betont, dass die italienische Regierung, darunter Premierministerin Giorgia Meloni, vorab in den Plan eingebunden war.
Die Strategie von Credit Agricole zielt darauf ab, ihre Verhandlungsposition zur Absicherung von kommerziellen Vereinbarungen in Italien zu stärken, ihrem größten Markt außerhalb Frankreichs. Die Bank ist seit 1972 in Italien präsent und hat sich durch kleinere Akquisitionen kontinuierlich vergrößert. Laut Aussagen aus Rom hat Credit Agricole stets betont, keine aggressiven Marktanteilsgewinne anzustreben.
Eine Aufstockung der Anteile erfordert nicht nur die Zustimmung der italienischen Regierung, sondern auch die der Europäischen Zentralbank. Die italienische Regierung verfügt über "goldene Befugnisse", die es ihr ermöglichen, ausländische Übernahmen in strategischen Sektoren zu blockieren oder zu regulieren. Dazu gehören Energie, Telekommunikation und Banken.
Inmitten dieser Entwicklungen hat die Banco BPM kürzlich Schritte unternommen, um den Fondsmanager Anima Holding zu erwerben und sich an Monte dei Paschi zu beteiligen, um ihre Position im italienischen Bankenmarkt zu konsolidieren. Diese strategischen Entscheidungen haben den Druck auf UniCredit erhöht, nicht bei der laufenden Konsolidierungswelle im italienischen Bankensektor ins Hintertreffen zu geraten.
