Condor auf Kurs: Mit Airbus und neuem Geschäftsmodell zurück in die schwarzen Zahlen
Der deutsche Fluglinienbetreiber Condor nimmt mit einem innovativen Geschäftsmodell und einer umfassend modernisierten Flotte Kurs aus der Verlustzone. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die Airline, trotz eines Verlustes von 62 Millionen Euro, ihren Vorjahresverlust nahezu halbieren. Das Condor-Management, unter der Leitung von Vorstand Peter Gerber und Finanzvorstand Björn Walther, betont, dass nach internen Kennzahlen bereits ein operativer Gewinn erzielt wurde. Diese Ergebnisse beruhen auf der Bilanzierung nach dem Handelsgesetzbuch (HGB), die schwer mit den internationalen IFRS-Standards vergleichbar ist. Mit einem Anstieg der Gesamterträge um mehr als 15 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro und einer erhöhten Platzauslastung von 91,6 Prozent verzeichnete Condor eine beachtliche Steigerung der Passagierzahlen um etwa 8 Prozent auf über 8,5 Millionen.
Der Rollout einer reinen Airbus-Flotte auf der Langstrecke markiert einen weiteren bedeutenden Schritt. Ab dem Geschäftsjahr 2023/24 hat Condor die Flotte von Boeing auf neue Airbus-Maschinen umgestellt, was sich in einem erweiterten Sitzangebot und einem effizienteren Betrieb niederschlägt. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres konnte der operative Gewinn bereits von 52 auf 113 Millionen Euro gesteigert werden. Eine definitive Prognose für das laufende Jahr bleibt seitens Gerber jedoch aus. Voraussichtlich bis zum Sommer 2025 wird der Übergang auch auf der Kurzstrecke abgeschlossen sein, wenn der letzte Boeing-Jet durch den Airbus A320neo ersetzt wird.
Die Condor-Geschichte war zuletzt von Krisen geprägt, sei es durch die Insolvenz des Mutterkonzerns Thomas Cook oder die Herausforderungen der Corona-Pandemie. Die Stabilität der Airline wurde durch staatliche Unterstützung und den Einstieg des britischen Finanzinvestors Attestor gesichert, der maßgeblich zur Flottenumstellung beiträgt. Die Rückzahlung der Hilfskredite an die KfW ist bis September 2026 geplant.
Konkurrenzdruck und der Fokus auf Geschäftskunden treiben Condor zu einem Ausbau des europäischen Kurzstreckennetzes, das über traditionelle Urlaubsdestinationen hinausgeht. Frankfurt wird dabei als zentrales Drehkreuz für Umsteiger und Geschäftskunden ausgebaut. Zusätzlich hält derzeit eine Sonderkonjunktur auf der Verbindung nach Rom Condor in Bewegung, und auch die Strecken nach Wien und Zürich entwickelten sich positiv. Die Verbindungen nach Nordamerika zeigen jedoch weiterhin starke Schwankungen.