Bundesumweltminister Schneider besucht regionale Gemeinschaften im Amazonas
Bundesumweltminister Carsten Schneider hat im Rahmen der Weltklimakonferenz in Brasilien eine Quilombola-Gemeinschaft im Amazonasgebiet besucht. Diese Gemeinschaften sind die Nachfahren geflüchteter afrikanischer Sklaven, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihre kulturellen Traditionen und ihre einfache Lebensweise zu erhalten. 240 Jahre nach der formalen Abschaffung der Sklaverei leben viele Quilombola weiterhin in abgeschiedenen und naturverbundenen Siedlungen.
Bei seinem Besuch zeigte die lokale Führungspersönlichkeit Vanuza Cardoso dem SPD-Politiker Schneider und seiner Delegation einen historischen Weg, den ihre Vorfahren unter Zwang errichtet hatten. Dieser Ort hat heute eine spirituelle Bedeutung für die Gemeinschaft. Damit erinnerte Cardoso an die leidvolle Geschichte der Sklaverei, die erst im Jahr 1888 vollständig abgeschafft wurde. Schneider zeigte sich beeindruckt von der Geschichte und Kultur der Gemeinschaft und betonte die Bedeutung ihrer Bemühungen um den Erhalt der natürlichen Ressourcen.
Der Umweltminister äußerte außerdem seine Besorgnis über die zunehmende Zerstörung des Regenwaldes, die ihm bei einem Überflug über den Bundesstaat Pará aufgefallen war. Schneider hob die Bedeutung der indigenen und traditionellen Gemeinschaften, wie die Quilombola, hervor, die aktiv zum Schutz des Regenwaldes als "Lunge der Erde" beitragen. Er zeigte sich besorgt über die weitreichenden Abholzungen und die Verschmutzungen durch Goldminen, die die Umwelt massiv beeinträchtigen.
Rund 1,3 Millionen Quilombola leben in Brasilien, der Großteil von ihnen im nordöstlichen Teil des Landes. Seit der Verfassung von 1988 haben sie das offizielle Recht, ihre traditionellen Gebiete zu besitzen, eine Errungenschaft im Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit.

