Bundesanleihen im Aufwind: Geopolitische Spannungen treiben Investoren zu sicheren Häfen
Die Kurse deutscher Bundesanleihen profitieren von der gegenwärtigen geopolitischen Lage und verzeichneten einen Anstieg. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future erreichte am Nachmittag ein Plus von 0,38 Prozent und notierte bei 131,29 Punkten. Im Gegenzug sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,48 Prozent.
Im Nahen Osten verschärft sich die Anspannung aufgrund der Befürchtungen eines möglichen Angriffs Israels auf den Iran. Als Sicherheitsmaßnahme reagieren die USA, ein enger Verbündeter Israels, mit einer Reduktion des Botschaftspersonals im Irak. Das Szenario eines Vergeltungsschlags der Islamischen Republik auf US-Stützpunkte in der Region sorgt für zusätzliche Unruhe.
Auf internationaler Handelsbühne hat US-Präsident Donald Trump unlängst einen Schritt auf China zu verkündet, indem Exportbeschränkungen bei seltenen Erden gelockert werden sollen. Zwar wurde dies zunächst positiv aufgenommen, doch Skepsis bleibt, da China sich hierzu bedeckt hält. Chinas Außenamtssprecher Lin Jian betonte Fortschritte in den Verhandlungen, doch bleibt es bei vagen Aussagen.
Gleichzeitig nehmen die Erwartungen an eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed zu. Der verhaltene Inflationsdruck trotz der US-Zölle auf importierte Waren schafft hierfür Spielraum. Zuletzt veröffentlichte Erzeugerpreise bestätigen einen moderaten Preisanstieg, was die Spekulationen stützt.
In der Eurozone zeigten sich Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) hingegen abwartend, was weitere Zinssenkungen betrifft. Laut EZB-Ratsmitglied Isabel Schnabel stabilisiert sich die mittelfristige Inflation um das angestrebte Ziel von zwei Prozent und signalisiert damit ein Ende des derzeitigen geldpolitischen Zyklus.