Blutiger Morgen in Aleppo: Tödliche Luftschläge in Syrien fordern hohe Opferzahl
Das Morgenlicht über Syrien wurde am Freitag von vernichtenden Explosionen überschattet, als heftige Luftangriffe auf die nordwestliche Region um die Provinzhauptstadt Aleppo zahlreiche Opfer forderten. Nach confirmierten Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, einer Organisation mit umfangreichem Netzwerk im Bürgerkriegsland, stieg die Zahl der Getöteten auf mindestens 42. Unter ihnen befanden sich nicht nur Angehörige der syrischen Armee, sondern auch sechs Kämpfer der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah. Die Angriffe, bei denen über hundert weitere Personen Verletzungen erlitten, konzentrierten sich in den frühen Morgenstunden und richteten sich gezielt gegen militärische Einrichtungen. Zu diesen zählten insbesondere ein Raketendepot der Hisbollah in Flughafennähe sowie mehrere Objekte der syrischen Rüstungsindustrie. Diese Aktionen markieren, gemäß dem Leiter der Beobachtungsstelle Rami Abdel-Rahman, die tödlichsten israelischen Luftangriffe seit Jahren. Die Hisbollah reagierte mit einer Verlautbarung, in der die Namen dreier getöteter Mitglieder genannt wurden. Genauere Umstände wurden nicht dargelegt, doch bestätigten Hisbollah-Nahestehende den Verlust im Zuge der Bombardements. Die syrische Staatspresse machte Israel indessen direkt für die Angriffe verantwortlich, eine Bestätigung, die auf militärischer Ebene blieb, während der israelischen Armee jegliche Äußerung dazu fehlt. Israels Strategie, Luftschläge im benachbarten Syrien auszuführen, ist seit Längerem bekannt. Ziel ist die Eindämmung des militärischen Einflusses des Iran und dessen Verbündeten, insbesondere der Hisbollah. Der Konflikt erfuhr seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober eine Eskalation. In Syrien halten die Auseinandersetzungen seit den Aufständen im März 2011 an, mit Hisbollah und Iran als Hauptstützen des Regimes von Baschar al-Assad. Erst kürzlich vermeldete die israelische Armee, ein ranghohes Mitglied der Hisbollah im Libanon ausgeschaltet zu haben – Ali Abed Achsan Naim, verantwortlich für das Raketenprogramm der Miliz. Im Grenzgebiet zu Israel verstärken sich zudem die Gefechte. Zeugen beschreiben die Situation vor Ort mit starkem Rauch und zahlreichen Rettungsfahrzeugen, die zum Einsatzort eilen, während syrische Regierungstruppen die Gebiete abriegeln. (eulerpool-AFX)