Blockade mit Botschaft: Protest gegen Pressedarstellung legt Hamburger Verteilzentrum lahm
In der Hamburger Nacht entlud sich Unmut gegen die Medienlandschaft Deutschlands in einer unerwarteten Blockadeaktion. Eine Gruppe von 60 bis 70 Personen zog mit Fahrzeugen, darunter auch eine Sattelzugmaschine, vor ein bedeutendes Presseverteilzentrum und verhinderte stundenlang den Ein- und Ausfahrverkehr. Die Zielrichtung ihres Protests: eine Kritik an der medialen Darstellung von Bauerndemonstrationen und einem empfundenen Mangel an Wahrheitsgehalt in der Berichterstattung.
Unmissverständlich zeigte sich der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger, der den Vorfall als direkten Angriff auf die Pressefreiheit kategorisiert. Ein ernstes Signal, das der Verband mit Sorge betrachtet, denn es geht dabei vielmehr um das Fundament unserer Demokratie, als um gebotenen Raum für Diskurs und Diversität der Meinungen.
Zwischenrufe und Schilder zeigten, dass die Demonstranten kaum Dialogbereitschaft zeigten. Stattdessen schufen sie durch die Blockade der Zufahrtswege Fakten, die bei dem Logistikzentrum im Stadtteil Rahlstedt für einen Ausnahmezustand sorgten. Zeitungen, sonst auf dem Weg zu Verkaufsstellen, blieben unverteilt, Zeitschriften ungelesen.
Die Hamburger Polizei suchte zunächst den Kontakt, doch scheiterten die Kooperationsgespräche und mündeten in die Auflösung der Versammlung, die tief in die Nacht geplant war. Zur Beweissicherung erfassten die Beamten Personalien und Fahrzeugkennzeichen, transportierten damit auch Unmut aus der Umgebung heran, aus Regionen wie Ratzeburg und Nordwestmecklenburg bis hin zu Lübeck.
Die Identität der blockierenden Kräfte und ihr politisches Spektrum blieb zunächst eine Unbekannte in einem Puzzle, das auf systematische Frustration gegenüber der Presse hindeutet. Doch eines ist gewiss – die Aktion trug eine klare Nachricht: Dissens bezüglich der journalistischen Arbeit ist im Entstehen und mündet in aktive Opposition, die die Versorgungskette der Information durchbricht. (eulerpool-AFX)