Investmentweek

Bezos statt Musk – Trumps neuer Lieblingsmilliardär

29. Juli 2025, 21:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Bezos statt Musk – Trumps neuer Lieblingsmilliardär
Foto: InvestmentWeek
Bezos auf dem Weg ins Zentrum der Macht: Nach Trumps Bruch mit Musk scheint Amazon-Gründer Jeff Bezos mehr Einfluss auf sicherheitsrelevante US-Projekte zu gewinnen – darunter der „Golden Dome“.
Die Dynamik zwischen Donald Trump, Jeff Bezos und Elon Musk verändert sich rasant. Bezos positioniert sich als Trumps neuer Verbündeter in politischen und wirtschaftlichen Fragen.

Rückzug des einen, Aufstieg des anderen

Kaum war das Zerwürfnis zwischen Donald Trump und Elon Musk öffentlich, witterte Jeff Bezos seine Chance. In einem geopolitischen Spiel um Einfluss, Raumfahrt und Milliardenaufträge scheint der Amazon-Gründer zur neuen Lieblingsfigur des US-Präsidenten zu avancieren.

Während Musk mit seiner „America Party“ und der Kritik an Trumps Ausgabenpolitik die Konfrontation suchte, pflegt Bezos diskret den Dialog – und positioniert sich strategisch.

Gleich mehrfach haben sich die beiden zuletzt telefonisch ausgetauscht, auch ein Treffen im Weißen Haus soll es gegeben haben. Parallel reiste Dave Limp, Chef von Bezos’ Raumfahrtunternehmen Blue Origin, nach Washington – nicht zum Sightseeing, sondern zum Termin mit Trumps Stabschefin. Thema: Regierungsaufträge.

Milliardenprojekt Golden Dome: Amazon statt SpaceX?

Besonders deutlich wird der Machtwechsel beim Prestigeprojekt „Golden Dome“. Der geplante Raketenschutzschild für die USA soll 175 Milliarden Dollar kosten und den Himmel mit bis zu 16.000 Satelliten sichern.

Bislang war Elon Musk mit SpaceX der logische Partner – seine Starlink- und Starshield-Systeme gelten als technisch führend. Doch Trump will offenbar umsteuern. Laut Reuters ist das Pentagon bereits an Amazons Satellitensparte Kuiper herangetreten.

Von der „Washington Post“ bis zur möglichen CNBC-Übernahme: Bezos baut ein Medienimperium – mit wachsendem Einfluss auf die öffentliche Meinung in Wahljahren.

Offiziell bleibt SpaceX unersetzbar. Inoffiziell will das Weiße Haus die Abhängigkeit reduzieren. Und Bezos steht bereit, mit Amazon, Blue Origin – und einer klaren Botschaft: Ich kann liefern.

Noch hat Kuiper nur 78 Satelliten im All, Starlink fast 9.000. Doch mit politischen Rückenwind und Zugriff auf die Amazon-Cloud könnte sich das Blatt schneller wenden als gedacht.

TV, Mode, Meinungsmacht – Bezos auf Einkaufstour

Bezos denkt größer. Neben Raketentechnologie interessiert ihn auch der Meinungseinfluss. Schon seit Jahren gehört ihm die „Washington Post“, nun soll er laut „New York Post“ auch Interesse am TV-Sender CNBC zeigen, der möglicherweise von Comcast ausgegliedert wird.

Und selbst das Modemagazin „Vogue“ steht angeblich auf seiner Liste. Offiziell bestätigt ist das alles nicht – aber wer 234 Milliarden Dollar besitzt, muss sich selten erklären.

Medienmacht, Cloud-Infrastruktur, Rüstungsaufträge – Bezos verknüpft seine Imperien. Kritiker sehen darin eine riskante Nähe zwischen Regierung und Tech-Konzernen. Doch Trump scheint die Allianz zu gefallen. Selbst Melania Trump soll über Bezos' Streamingdienst einen Millionen-Deal für eine Doku abgeschlossen haben – deutlich über Marktpreis.

Bezos‘ Comeback im Weißen Haus

Dass Bezos heute im Zentrum der Trump-Regierung steht, war nicht absehbar. Noch in Trumps erster Amtszeit wurde der Amazon-Chef regelmäßig beleidigt, oft wegen seiner „Washington Post“.

Doch zur zweiten Amtseinführung saß Bezos in der ersten Reihe. Er spendete eine Million Dollar für Trumps Feierlichkeiten und empfing im Juni bei seiner Hochzeit in Venedig Ivanka Trump als Gast.

Symbolpolitik? Vielleicht. Aber auch Teil eines größeren Plans. Denn Amazon ist in vielen Bereichen auf die US-Regierung angewiesen – von Cloud-Verträgen mit der NSA bis hin zu Handelszöllen, die das Kerngeschäft massiv treffen könnten. Eine gute Beziehung zur Politik ist für Bezos keine Kür. Sie ist Überlebensstrategie.

Elon Musk bleibt dominierend – noch

Trotz aller Signale aus Washington: Musk bleibt vorerst das Maß aller Dinge im All. Allein 2025 plant SpaceX 170 Raketenstarts, Blue Origin nur sieben. Auch die US-Streitkräfte setzen weiterhin auf Musks Dienste – selbst wenn sie ihn politisch fallen lassen.

Doch das Fenster für Veränderungen ist offen. Bezos spielt keine zweite Geige mehr. Er hat verstanden: Wer Amerika rüsten will, braucht keinen Raketenstart – sondern einen Platz am Kabinettstisch.

Politik / Bezos / Musk / Raumfahrt / Einfluss
[InvestmentWeek] · 29.07.2025 · 21:00 Uhr
[7 Kommentare]
Mann mit Kopfhörern (Archiv)
Baden-Baden - Taylor Swift hat zum zweiten Mal in Folge die Offiziellen Deutschen Musik-Jahrescharts getoppt. Das teilte die GfK am Montag mit. Nachdem die US-Sängerin im Vorjahr mit "The Tortured Poets Department" siegte, setzt sie sich 2025 mit ihrem aktuellen Album "The Life of a Showgirl" durch. Das Werk wurde allein hierzulande bislang über 225.000 Mal verkauft. Dazu befördert Swift, die mit […] (00)
vor 15 Minuten
Erster Eindruck & Verarbeitung Der Metz Traveller Electric Shaver gehört zu den Rasierern, bei denen man sich im ersten Moment fragt: Kann so ein kleines Gerät im Alltag wirklich überzeugen? Das Gehäuse ist äußerst kompakt, leicht und wirkt sauber verarbeitet. Der Rasierer liegt überraschend gut in der Hand, obwohl er eher die Größe einer kleinen Box als eines klassischen Elektrorasierers hat. […] (00)
vor 1 Stunde
Fahrdienstleister Uber
Berlin (dpa) - Die freundlichsten Fahrgäste des Mobilitätsanbieters Uber stammen in diesem Jahr aus Karlsruhe. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Freiburg und Nürnberg. Das geht aus dem «Uber Atlas 2025» hervor, für den unter anderem die Bewertungen in der App des Fahrdienstleisters ausgewertet wurden. Höflich im Süden - spendabel im Norden Auch bei der Höflichkeit der Fahrer schneidet der […] (00)
vor 22 Minuten
Kultentwickler Suda51 sprach über “Romeo Is A Dead Man” und die Zukunft seines Studios 
Den großen Mainstream-Hit hat Suda 51 alias Goichi Suda zwar nie hingelegt. Durch den schrägen Stil seiner Games, die oft auf Sparflamme entwickelt wurden, baute der japanische Produzent trotzdem eine Fangemeinde auf. Manchen dürfte er durch das parodistische Wii-Gemetzel No More Heroes bekannt sein, anderen durch das surreale Killer7 oder das überdrehte Shadows of the Damned, das mit Resident- […] (00)
vor 2 Stunden
Kristen Stewart
(BANG) - Kristen Stewart glaubt, dass das Filmemachen zu einer "kapitalistischen Hölle" geworden ist und es an Vielfalt mangelt. Die 'Twilight'-Darstellerin – die mit dem Drama 'The Chronology of Water' ihr Regiedebüt gefeiert hat – fordert einen "kompletten Systembruch", der sich von den "unglaublichen Hürden" löst, die künstlerischen Ausdruck in der Branche verhindern. Momentan sei es zu schwer, […] (00)
vor 1 Stunde
Großer Preis von Abu Dhabi
Abu Dhabi (dpa) - Auf dem Weg in die lange Party-Nacht mit Familie, Freunden und der Crew machte Lando Norris noch eine ganz besondere Bemerkung. «Ich habe meine Leute glücklich gemacht. Darum geht es mir wirklich am Ende des Tages. Ich werde morgen nicht aufwachen, damit ich einfach nur sagen kann: 'Ich bin Weltmeister'», sagte der 26 Jahre Brite, ehe er als 35. Champion der Formel 1 das […] (00)
vor 1 Stunde
Trump verschiebt die Verantwortung – und macht Selenskyj zum Hindernis seines eigenen Friedensplans
Trumps Darstellung dreht den Konflikt auf eine innenpolitische Bühne Donald Trump nutzte am Sonntagabend eine kurze Fragerunde mit Reportern, um ein neues Narrativ zu platzieren: Nicht Russland, sondern der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bremse die amerikanischen Bemühungen um einen Friedensplan aus. Nur „einige Stunden“ habe Selenskyj den Vorschlag gehabt, erklärte Trump, und dennoch […] (00)
vor 1 Stunde
Arvato Systems erhält gematik-Zulassung für TI-Messenger tim+
Gütersloh, 08.12.2025 (PresseBox) - Die digitale Kommunikation im Gesundheitswesen bekommt Rückenwind: Der TI-Messenger tim+ von Arvato Systems hat die Produkt- und Anbieterzulassung der gematik erhalten und erfüllt damit die TI-Messenger-Pro-Spezifikation in allen Punkten. Damit ist tim+ startklar für den Einsatz – sicher, interoperabel und bereit, die Sektorengrenzen zu überwinden. „Mit tim+ […] (00)
vor 1 Stunde
 
Spannungen zwischen Kambodscha und Thailand
Bangkok/Phnom Penh (dpa) - Keine zwei Monate nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens […] (01)
Anzeigetafel in der Frankfurter Börse
Frankfurt/Main - Der Dax ist am Montag mit leichten Gewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen […] (00)
Annalena Baerbock (Archiv)
New York - Die Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock, hat davor gewarnt, […] (04)
Polizei (Archiv)
Wiesbaden - Im Bundeslagebild "Kriminalität im Kontext von Zuwanderung" für das Jahr 2024 […] (04)
Hamburger SV - SV Werder Bremen
Hamburg (dpa) - Das erste Bundesliga-Nordderby seit fast acht Jahren endete fast im Tumult. […] (02)
Alphabet zieht an Microsoft vorbei – und verschiebt die Machtachse im KI-Rennen
Ein Börsenmoment, der mehr ist als Symbolik Zum ersten Mal seit 2018 ist Alphabet wieder mehr […] (00)
Heinz Hoenig
(BANG) - Heinz Hoenig musste aus gesundheitlichen Gründen einen Auftritt absagen. Eigentlich […] (00)
Das Erste macht den 23. Januar zum Marathon-Sporttag
Von Kitzbühel über Oberhof bis Simonhöhe und Veysonnaz sendet die «Sportschau» nahezu durchgehend live. […] (00)
 
 
Suchbegriff