Bayer im Rechtsstreit: Hoffnung auf Supreme-Court-Urteil und PCB-Vergleich
Die Gemüter bei Bayer könnten sich angesichts der jüngsten Entwicklungen in den USA etwas beruhigen. Der in Leverkusen ansässige Agrarchemie- und Pharmakonzern setzt weiterhin darauf, dass ein bahnbrechendes Urteil des US-Supreme-Court in der kontroversen Glyphosat-Affäre fällt. Ein positives Signal kam vom Solicitor General der USA, der den Antrag auf Überprüfung eines dieser Verfahren unterstützt. Das oberste US-Gericht hatte sich eine Meinung des obersten Anwalts der US-Regierung eingeholt, bevor es seine Entscheidung trifft. Dieses Vorgehen des Solicitor Generals erfreut Bayer besonders, da es darauf hindeutet, dass der Konzern mit einer stärkeren Position in den bevorstehenden rechtlichen Auseinandersetzungen rechnen könnte.
Im Zentrum der rechtlichen Debatten steht das angebliche Gesundheitsrisiko von Glyphosat, das vielfach im Verdacht steht, Krebs auszulösen. Die US-Umweltbehörde EPA hingegen stützt Bayers Position, indem sie darauf hinweist, dass Glyphosat bei vorschriftsgemäßem Gebrauch keine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Die zentrale Streitfrage bleibt jedoch, ob bundesstaatliches oder staatliches Recht in Bezug auf Warnhinweise Vorrang hat.
In einer anderen Angelegenheit trennte sich Bayer nun von einem weiteren Rechtsstreit durch einen Vergleich. Die Tochtergesellschaft Monsanto, die der Konzern 2018 übernommen hatte, einigte sich mit dem US-Bundesstaat Illinois auf eine Zahlung von 120 Millionen US-Dollar. Dabei ging es um die Kontaminierung von Gewässern und Deponien durch die seit Langem verbotene Chemikalie PCB. Dieser Fall verdeutlicht die Herausforderungen, die Bayer mit der teuren Akquisition von Monsanto übernommen hat.
Trotz dieser Erschütterungen und dem langjährigen Rückgang des Aktienkurses zeichnete sich zuletzt ein Ende dieser Talfahrt ab. Die mit Spannung erwartenden rechtlichen Entwicklungen könnten nun die lang ersehnte Wende für Bayer einläuten.

