Bahnchefina kündigt tiefgründige Untersuchung bei Stuttgart 21 an
Die jüngsten Verzögerungen beim umstrittenen Bauprojekt Stuttgart 21 haben die neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, dazu veranlasst, umfassende interne Untersuchungen in die Wege zu leiten. In einem Interview mit der "Bild am Sonntag" betonte Palla die Wichtigkeit, alle Hintergründe für die erneute Verschiebung lückenlos aufzuklären. In den kommenden Wochen steht eine intensive Analyse an, wie das Projektmanagement künftig effektiver gestaltet werden kann. Zusätzlich wird die Leistungsfähigkeit des beteiligten Dienstleisters Hitachi genauer unter die Lupe genommen.
Palla verdeutlichte: "Das wird jetzt einige Zeit in Anspruch nehmen. Da wird kein Stein auf dem anderen bleiben." Dabei mahnte sie eindringlich zur Geduld: "Wichtig ist, dass wir jetzt keinen Schnellschuss machen, dass wir nicht voreilig einen neuen Termin veröffentlichen." Das Ziel sei es, die erkannten Fehler nicht auf andere Großprojekte zu übertragen.
Bereits im November war durchgesickert, dass die Deutsche Bahn die ursprünglich für Ende 2024 geplante Teileröffnung des neuen Tiefbahnhofs möglicherweise vollständig absagen will. Wann der neue Bahnhof nun tatsächlich in Betrieb genommen wird, steht weiterhin in den Sternen. Die Bahn hatte bereits Fehler eingestanden, deren Auswirkungen unübersehbar wurden. Eine endgültige Entscheidung bleibt aber bis zur Sitzung des Aufsichtsrates am 10. Dezember aus.

