Aufschwung an den Börsen: Optimismus trotz Unsicherheiten
Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich am Donnerstag erfreulich dynamisch. Dem anfänglichen Zögern folgte ein bemerkenswerter Anstieg, befeuert durch neue Hoffnungen auf einen baldigen Waffenstillstand im bereits über dreieinhalb Jahre andauernden Ukraine-Krieg. Darüber hinaus zeichneten sich Erwartungen einer möglichen Zinssenkung der US-Notenbank im September am Horizont ab und verliehen den Märkten zusätzlichen Auftrieb. Die Aufmerksamkeit der Anleger war zudem stark durch die aktuelle Berichtssaison, flankiert von einer Vielzahl an Unternehmenszahlen, geprägt.
Nach anfänglichem Stillstand überwand der Dax souverän die psychologisch wichtige Marke von 24.000 Punkten und verzeichnete zuletzt ein Plus von 1,7 Prozent bei 24.331 Punkten. Ähnlich positiv verlief die Entwicklung beim MDax, der um 1,4 Prozent auf 31.400 Punkte zulegte. Auch der EuroStoxx 50, das Leitbarometer der Eurozone, profitierte mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent.
Ein gewichtiger Faktor für die Marktstimmung war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, den Ukraine-Konflikt durch diplomatische Gespräche mit Wladimir Putin und möglicherweise auch mit Wolodymyr Selenskyj lösen zu wollen. Der Kreml bestätigte bereits ein Treffen von Trump und Putin.
Im Dax stachen die Aktien von Allianz heraus, die sich mit einem Anstieg von 4,9 Prozent an die Spitze des Index setzten. Der Versicherer profitierte von besseren Quartalsergebnissen und optimistischen Zielvorgaben für 2025. Siemens-Aktien überwanden zunächst negative Vorzeichen und schlossen mit einem Plus von 4,0 Prozent. Weniger erfreulich lief der Handel für Rheinmetall; die Titel rutschten um 6,1 Prozent ab und waren das Schlusslicht im Dax, nachdem die Quartalszahlen hinter den Erwartungen blieben.
In der Telekommunikationsbranche geriet die Deutsche Telekom unter Druck und verlor trotz guter Ergebnisse ihrer US-Tochter 4,1 Prozent. Eine gewisse Schwäche im Heimatmarkt reduzierte die positiven Effekte.
Im MDax war Ionos mit einem Kurszuwachs von 6,9 Prozent der größte Gewinner. Der Internetdienstleister überzeugte die Analysten mit einem optimistischen Ausblick. Anders sah es für Carl Zeiss Meditec aus; deren Aktien fielen nach enttäuschenden Quartalszahlen um 8,4 Prozent. Dagegen verzeichnete Deutz ein robustes Wachstum, das die Aktie auf den höchsten Stand seit Sommer 2019 trieb.

