Aufbruchsstimmung im Einzelhandel: Positivere Lage und steigende Umsätze
Eine Prise Optimismus weht durch die Gänge des deutschen Einzelhandels. Der Frühlingsanfang scheint nicht nur die Natur, sondern auch die wirtschaftliche Landschaft zu beleben. Das Münchner Ifo-Institut verzeichnet eine Aufwärtstendenz in der Branche, erkennbar an einem Anstieg der Stimmung im April. Die Händler, nicht zuletzt gestärkt durch erhöhte reale Einkommen und einen aufkeimenden Konsumfreudigkeit, wiesen für März eine Umsatzsteigerung von 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat auf, sodass saison- und preisbereinigte Zahlen einen vielversprechenden Trend nach oben zeigen.
Besonderen Grund zur Freude haben die Baumärkte und Bekleidungsgeschäfte, die eine signifikante Nachfragesteigerung und eine Abnahme von Klagen über mangelnde Kundschaft berichten. Die Anzahl der Unternehmungen, die eine geringere Nachfrage beklagten, fiel im ersten Quartal deutlich um über 30 Prozentpunkte.
Doch nicht nur die gehobene Stimmungslage unter den Verbrauchern stärkt den Einzelhandel, auch die Entspannung des Fachkräftemangels trägt zur positiven Entwicklung bei. Während noch immer ein Drittel der Einzelhändler Schwierigkeiten bei der Fachkräftebeschaffung bekundet, so zeigt sich hier eine Verbesserung gegenüber dem vierten Quartal, als noch nahezu 43 Prozent von einer regelrechten Rekrutierungshürde sprachen. Bemerkenswert ist die Diskrepanz im Fachkräftemangel zwischen den Branchen, mit einem besonders spürbaren Mangel im Autohandel sowie im Sektor für Elektrotechnik und elektronische Haushaltsgeräte.
Die aktuelle Entwicklung verspricht somit für 2024 eine starke konsumnahe Branche, die die Gesamtwirtschaft positiv beeinflussen könnte. Diese Einschätzung wird ebenfalls vom Ifo-Experten Patrick Höppner geteilt, der in jüngster Reallohnerhöhung den Schlüssel für den belebten Konsum sieht. Trotz eines Rückgangs im Bereich Non-Food, welcher ein Minus von 1,7 Prozent im Jahresvergleich hinnehmen musste, erfreuen sich insbesondere die Lebensmittelhändler über eine Umsatzsteigerung von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Signale stehen also auf Erholung und vielleicht sogar auf einen Aufschwung, dessen Fundament – der konsumfreudige Kunde – bereits die ersten Früchte trägt. (eulerpool-AFX)