Auf Englisch bewerben: Fettnäpfchen clever vermeiden

Nicht nur, dass man bei einer englischen Bewerbung seine sprachlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen muss: Zukünftige Arbeitgeber achten auch darauf, ob man die spezifischen Dos und Don'ts einer Auslandsbewerbung kennt. Dabei gilt es, sowohl auf die Unterschiede zur deutschen Bewerbung als auch auf britische oder amerikanische Regeln zu achten.
Zwischen Denglish und Formalitäten: Das Anschreiben
Bereits beim Aufbau des Anschreibens ist entscheidend, ob der neue Arbeitgeber britisches (BE) oder amerikanisches Englisch (AE) spricht. So erwarten Amerikaner in einem "Cover Letter", dass der Monat vor dem Tag steht (July 4, 2014 bzw. 7/4/2014) und auf Mr., Mrs. (verheiratet) oder Ms. (neutral) ein Punkt und nach dem Namen ein Doppelpunkt folgt. Britische Arbeitgeber rümpfen dagegen bei genau diesem die Nase.
Im britischen "Covering Letter" entsprechen Datumsangabe (4 July 2014) und Komma nach der Anrede dem deutschen Standard. Der im amerikanischen Anschreiben erwartete Punkt nach Mr, Mrs und Ms fällt dagegen weg. Auch diese formalen Fettnäpfchen sollte man vermeiden:
- Dr ersetzt Mr, Mrs und Ms
- Haupttextanfang groß schreiben
- Betreffzeile zwischen Anrede und Text (nur BE)
- Absenderadresse in rechter Ecke, Empfängeradresse links darunter
- nach "Dear Sir or Madam" bzw. "To Whom It May Concern" kein Satzzeichen
- Datum entweder rechts zwischen Adressen oder links darunter, keine Ortsangabe
Feinheiten von Curriculum Vitae (BE) und Resume (AE)
Ebenfalls Ausschlusskriterium ist, den deutschen Lebenslauf lediglich zu übersetzen. Stattdessen ist das englische Pendant sowohl formal als auch inhaltlich anders aufgebaut. Grund für Letzteres ist die Tatsache, dass bei englischen Bewerbungen niemals Zeugnisse mitgeschickt werden und die deutsche Variante allein nicht detailliert genug wäre. Der zwei Seiten lange Lebenslauf sieht daher folgendermaßen aus:
- Job Objective: angestrebtes Ziel (nur bei Fach/Führungskräften, vielen Positionswechseln)
- Personal Profile: relevante Jobskills zusammengefasst (ideal bei Patchworklebenslauf)
- Work Experience: umgekehrt chronologisch, inklusive relevanter spezifischer Erfolge
- Education: umgekehrt chronologisch, inklusive Fächer, Abschlussarbeitsthema, Note, Titel
- Additional Skills: z. B. Sprachen, PC, Führerschein, soziales Engagement, relevante Hobbys (als "Activities" oder "Personal Interests" bezeichnen!)
- Referee (BE) / Reference (AE): Kontaktdaten zu Referenzpersonen angeben oder bei Bedarf nachreichen ("available upon request")

