ATX stolpert auf dem Weg zum Allzeithoch - Marktdynamik bleibt abwartend
Der Wiener Aktienindex ATX, der sich auf dem ambitionierten Pfad zu einem neuen Allzeithoch befand, gab am Donnerstag geringfügig nach. Nach einem vielversprechenden Start drehte der Index im Gleichklang mit den europäischen Börsen sowie der schwächelnden Wall Street ins Minus und sank letztendlich um 0,61 Prozent auf 4.901,81 Punkte. Damit entfernt er sich erneut um über zwei Prozent von seiner Rekordmarke von über 5.000 Punkten, die im Juli 2007 erreicht wurde. Der breitere ATX Prime folgte diesem Trend und fiel um 0,54 Prozent auf 2.635,77 Punkte.
Zunächst positive Impulse, ausgelöst durch das vorübergehende Ende des US-Shutdowns, verflüchtigten sich schnell. Die Märkte sein von Analysten und Beobachtern mit warnenden Tönen über einen drohenden weiteren Haushaltsstillstand Ende Januar konfrontiert worden. Parallel dazu bleibt die Lage angesichts ausstehender US-Konjunkturdaten, die in den kommenden Tagen erwartet werden, weiterhin angespannt und unvorhersehbar.
Trotz des negativen Umfelds blieben die Verluste am Wiener Aktienmarkt moderat, nicht zuletzt dank erfreulicher Unternehmenszahlen. Die Aktie des Baukonzerns Strabag konnte nach den Verluste der Vorwochen um 3,7 Prozent zulegen. Die positive Entwicklung bei Umsatz und Auftragseingang war besser als von vielen erwartet. Analysten der Erste Group zeigten sich optimistisch bezüglich zukünftiger deutscher Infrastrukturprojekte, die dem Unternehmen eine stabile Auslastung versprechen könnten.
Wienerberger sah trotz verfehlter Quartalszahlen und gesenkter Prognose ein Kursplus von 1,1 Prozent. Barclays Analysten beschrieben die Ergebnisse des Unternehmens als "nicht so schlecht", und trotz der moderaten Gewinnwarnung scheint ein übertriebener Marktpessimismus eingepreist zu sein.
Die Papiere von Polytec schlossen um fünf Prozent höher, trotz enttäuschender Ergebnisse im Vergleich zu Erwartungen. Die Baader Bank hob jedoch die gute Ertragslage des Automobilzulieferers hervor.
Dagegen sah sich Verbund mit einem Rückgang von 5,2 Prozent konfrontiert. Der Energieversorger musste aufgrund von Ausfällen in zwei seiner Pumpspeicherkraftwerke in Salzburg Rückschläge hinnehmen. Eine Perspektive auf konkrete Reparaturpläne und Zeitrahmen wurde für Ende November angekündigt, erklärte der Vorstandsvorsitzende Michael Strugl.

