Arbeitslosigkeit macht Deutschen am meisten Angst
Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des Beamtenbundes (dbb) unter rund 1000 Bundesbürgern hervor. Demnach gaben 86 Prozent an, dass sie die Arbeitslosigkeit derzeit als die größte Bedrohung für die Menschen in Deutschland empfinden.
Im Jahr 2007 rangierte dagegen die Angst vor Gewalt noch ganz vorne. Nun rückte diese mit 80 Prozent auf den zweiten Platz. Dahinter folgt nun die Angst vor sozialer Ungleichheit (74 Prozent) und Kriminalität (73 Prozent). Die Angst vor Terroranschlägen nahm dagegen ab - 58 Prozent der Befragten empfinden Terror noch als Bedrohung. Forsa-Chef Manfred Güllner sagte, Terror sei für die Menschen im Vergleich zur Alltagskriminalität eher abstrakt.
Konkret befragt zur Einschätzung der Sicherheitslage in Deutschland, gaben 61 Prozent der Befragten an, die Kriminalität habe ihrem Eindruck nach in den vergangenen Jahren zugenommen. Diese persönliche Empfindung widerspricht der im Juni veröffentlichten Kriminalitätsstatistik für 2008: Demnach sank die Zahl registrierter Straftaten insgesamt um 2,7 Prozent auf rund 6,11 Millionen.
Insgesamt sieht sich der dbb mit der Studie darin bestätigt, dass die Bürger mehr vom Staat erwarten. «Zwei Drittel aller Bundesbürger meinen, der Staat tue nicht genug zur Kriminalitätsbekämpfung», sagte dbb-Chef Peter Heesen. Die Umfrage listet auch auf, wie oft die Befragten bereits Opfer von Straftaten wurden: Am häufigsten wurden die Befragten schon einmal Opfer von Betrügereien - dies jedenfalls gaben 22 Prozent an.
Das relativ neue Phänomen der Internet-Kriminalität empfinden 41 Prozent als sehr bedrohlich und 37 Prozent als bedrohlich. «Hier rangiert bei den Bürgern Sicherheit vor Datenschutz», meinte Heesen. Drei Viertel finden laut Umfrage eine Einschränkung des Datenschutzes akzeptabel, wenn so kriminelle Machenschaften wie Kinderpornografie oder Rechtsextremismus im Netz eingedämmt werden könnten.