Alkoholfreier Wein: Wachsende Nachfrage, doch Winzer zögern noch

Trotz des aufkommenden Trends zu alkoholfreiem Wein stehen viele Winzer vor der Herausforderung, die Wirtschaftlichkeit der Produktion sicherzustellen. Obwohl der Markt für alkoholfreie Weine merklich an Dynamik gewinnt, beträgt der Marktanteil zurzeit magere 0,5 Prozent, wodurch das Produkt über eine Nischenposition kaum hinauskommt, erläutert ein Sprecher des Deutschen Weinbauverbands.

Die Erweiterung des Sortiments durch alkoholfreie Weine ist für Winzer zwar reizvoll, jedoch mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Spezielle Entalkoholisierungsanlagen, die für diesen Prozess benötigt werden, finden sich in der Regel nur in größeren Betrieben oder werden im Rahmen von Kooperationen mehrerer Erzeuger genutzt. Der Aufwand für den zusätzlichen Prozess der Entalkoholisierung eines anfänglich zu produzierenden Grundweins erhöht nicht nur die Herstellungskosten, sondern erfordert auch eine hohe Weinqualität als Ausgangsbasis.

Hinzu kommt, dass die Mindesthaltbarkeit von bis zu drei Jahren auch Vertriebsdruck mit sich bringt – eine Herausforderung, zumal sich Kunden beim Thema Wein sonst an deutlich längere Lagerzeiten gewöhnt haben. Die Winzer stehen somit vor der Entscheidung, ob und wie schnell sie den alkoholfreien Wein in den Verkauf bringen sollen, um nicht am Ende auf einem zu großen Vorrat sitzen zu bleiben.

Trotz dieser Schwierigkeiten könnten zukünftige Produktionssteigerungen zu einer besseren Rentabilität von alkoholfreien Weinen führen, so der Expertenblick. Die Nachfrage wird voraussichtlich weiterhin steigen, teils begünstigt durch einen allgemeinen Rückgang des Alkoholkonsums.

Traditionelle Geschmackserlebnisse dürfen allerdings bei alkoholfreien Weinen nicht mit der gleichen Erwartungshaltung bedacht werden, zumal Alkohol als Geschmacksträger dient. Dennoch arbeiten Hochschulen und Forschungsinstitute daran, die sensorischen Eigenschaften dieser Weine zu verbessern und sie näher an das Profil klassischer Weine heranzuführen. Durch den bestehenden rechtlichen Rahmen der EU-Produktionsrichtlinien wird bereits eine gewisse Qualitätsgrundlage garantiert.

Der gesellschaftliche Trend zu Gesundheitsbewusstsein und einem reduzierten Alkoholkonsum spiegelt sich auch in der steigenden Nachfrage nach alkoholfreien Alternativen wider – eine Entwicklung, die für die Weinbranche durchaus Potenzial birgt, aber auch vor neue Herausforderungen stellt. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 17.03.2024 · 21:05 Uhr
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