Alarmierende Sicherheitslage: IAEA warnt vor steigendem Atomunfallrisiko in Saporischschja
Die internationale Besorgnis um das russisch besetzte Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine wächst. Nach den jüngsten Drohnenattacken auf die Anlage hat sich das Risiko eines Atomunfalls erheblich erhöht, so die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Die Warnung wurde von IAEA-Direktor Rafael Grossi persönlich ausgesprochen, der vor dem Gouverneursrat der Behörde zu einer dringenden Deeskalation aufrief.
Die heikle Situation am Standort des größten Atomkraftwerks Europas wurde verschärft, als IAEA-Beobachter am vergangenen Wochenende gleich drei Drohnenangriffe bestätigten. Einer der Angriffe traf die Kuppel eines Reaktors, obwohl keine schwerwiegenden Beschädigungen berichtet wurden, kam mindestens eine Person zu Schaden. Besorgniserregend sind ebenfalls Schussabgaben durch russische Kräfte, die vor Ort stationiert sind. Zusätzliche Spannungen entstanden nach Bekanntgabe eines weiteren Drohnenangriffs auf das Ausbildungszentrum der nuklearen Anlage.
Angesichts der aktuellen Lage kündigte Grossi an, sich an den UN-Sicherheitsrat in New York zu wenden, um sich für die Sicherung des Kraftwerks einzusetzen.
In einer dramatischen Wende stellten sich die Vertreter Russlands und der Ukraine gegenseitig als Urheber der gefährlichen Angriffe dar. Während die ukrainische Diplomatin Natalija Kostenko die gegen ihr Land gerichteten Anschuldigungen als "Lügen" zurückwies, behauptete sie zugleich, dass Russland absichtlich nukleare Risiken provoziere. Hingegen bezeichnete Mikhail Ulyanov, Russlands Botschafter, ukrainische Vorstöße als "fahrlässig", ein Vorwurf, den er auf dem sozialen Netzwerk X verbreitete.
Konflikt und Schuldzuweisungen prägten die Atmosphäre, doch Grossi vermied einseitige Beschuldigungen und betonte stattdessen die dringende Notwendigkeit, die Gefahren zu mildern, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten. (eulerpool-AFX)