Airbus: Herausforderungen für A320-Jets sorgten für Turbulenzen an der Börse
Der europäische Flugzeugbauer Airbus sieht sich mit unerwarteten Schwierigkeiten bei seiner A320-Modellreihe konfrontiert. Am Wochenende sorgte ein Softwareproblem dafür, dass die Bordcomputer von rund 6.000 Flugzeugen weltweit auf eine ältere Softwareversion zurückgesetzt werden mussten. Noch am Montag wurde bekannt, dass Airbus darüber hinaus an Rumpfteilen der neuen A320neo-Jets nachbessern muss.
Diese Herausforderungen blieben nicht ohne Auswirkungen auf den Aktienmarkt: Die Aktie von Airbus eröffnete den Handelstag bereits mit Verlusten und rutschte im weiteren Verlauf nach Bekanntwerden der Rumpfprobleme zwischenzeitlich um fast elf Prozent ab. Zwar verkündete Airbus eine Lösung des Problems, doch der Kurs schloss mit einem Verlust von etwa sechs Prozent und notierte bei 192,58 Euro. Trotz dieser Rückschläge weist die Aktie im Jahresvergleich noch immer einen Gewinn von rund 25 Prozent auf.
Airbus teilte mit, dass die Probleme mit den metallischen Rumpfverkleidungen auf eine überschaubare Anzahl an Flugzeugen beschränkt seien. Man habe die Fehlerquelle gefunden und stelle sicher, dass neu produzierte Teile den Qualitätsanforderungen entsprechen. Derzeit werden rund 628 Maschinen überprüft, von denen sich 460 noch in Produktion befinden.
Trotz der Software-Rückkehr auf eine ältere Version mussten weltweit weniger als 100 Bordcomputer komplett ausgetauscht werden. Während einige Airlines wie Lufthansa und Easyjet rasch umstellen konnten und nur geringe Beeinträchtigungen zu verzeichnen hatten, mussten andere wie Air France und ANA Flüge streichen. In den USA führte der Vorfall zu Beeinträchtigungen des Thanksgiving-Reiseverkehrs.
Airbus-CEO Guillaume Faury entschuldigte sich öffentlich für die Unannehmlichkeiten und betonte das Engagement des Unternehmens bei der Problemlösung. Mit mehr als 12.000 ausgelieferten Maschinen ist die A320-Modellfamilie die am häufigsten verkaufte Flugzeugreihe der Welt. Insbesondere die A320neo-Version hat Airbus an die Spitze des Marktes für Kurz- und Mittelstreckenjets geführt.
Ein Zwischenfall mit einer JetBlue-Maschine am 30. Oktober, der auf ein Problem mit der Flugsteuerung zurückzuführen war, hatte zu einer Notlandung geführt und die aktuellen Maßnahmen ausgelöst. Die Ursache wurde später auf partikelbedingte Strahlung aus dem Weltraum zurückgeführt, die das elektronische System der Flugzeuge störte.

