Abwärtstrend im Milchkonsum: Deutsche Verbraucher greifen seltener zu Milchprodukten
Im Windschatten einer sich wandelnden Ernährungskultur zeigt sich in Deutschland ein bemerkenswerter Konsumrückgang bei Milch- und Milchprodukten. Wie aus den jüngsten Erhebungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ersichtlich, setzt sich der Trend zu geringerem Pro-Kopf-Verbrauch dieser traditionellen Nahrungsbestandteile fort. Als Treiber dieser Veränderung gelten nicht zuletzt die stabilen bis leicht sinkenden Preise für Milcherzeugnisse, eine deutliche Verschiebung zugunsten alternativer Ernährungsweisen sowie ein spürbares Wachstum im Segment der pflanzlichen Milchalternativen. Der in Deutschland registrierte Rückgang bei Konsummilch um annähernd ein Prozent führte zu einer Verbrauchsmenge von knapp unter 46 Kilogramm pro Person. Parallel dazu sank die Milchproduktion leicht um etwa ein Prozent auf circa 4,2 Millionen Tonnen. Auch der Käseverbrauch musste Federn lassen und fiel um 816 Gramm auf 23,8 Kilogramm, während paradoxerweise die Käseproduktion eine leichte Steigerung von 2,64 Millionen auf 2,66 Millionen Tonnen erfuhr. Ein Exportrekord seit 1992 wurde hierbei mit 1,41 Millionen Tonnen Käse verzeichnet. In einer ähnlichen Abwärtsbewegung befindet sich der Verbrauch von Butter sowie anderen Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen, wobei ein Rückgang um 1,4 Prozent auf 5,6 Kilogramm pro Kopf festgestellt wurde. Hier kontrastiert der Rückgang mit einer Produktionszunahme um 1,8 Prozent auf insgesamt 481.000 Tonnen. Eine nicht weniger wichtige Facette dieser Entwicklung ist der Rückgang der Milchkühe, deren Zahl sich dieses Jahr um weitere 2,5 Prozent auf 3,7 Millionen verringerte. Die Zahl der Betriebe, die Milchkühe halten, ist ebenfalls gesunken - um mehr als vier Prozent auf 50.581. Trotz dieser Reduzierung stieg die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr von 8504 auf 8780 Kilogramm an. (eulerpool-AFX)