Abrüstung in Zeiten globaler Unruhe: Ein Paradoxon mit Tücken
In einer Welt, die scheinbar pausenlos von geopolitischen Spannungen, bewaffneten Konflikten und Krisenherden durchzogen ist, mag der jüngst von der Bundesregierung präsentierte Abrüstungsbericht wie ein Anachronismus erscheinen. Trotz der offensichtlichen Herausforderungen sollten wir nicht das Augenmerk auf dieses Thema verlieren. Die Vorstellung einer Welt, in der das Arsenal an Waffen signifikant reduziert werden kann, scheint derzeit utopisch - die Sicherheitsbedenken, speziell im Hinblick auf die Beziehungen zu Russland, bedingen im Gegenteil eine Verstärkung der europäischen Verteidigungskapazitäten.
Allerdings bietet sich im Detail eine Perspektive zur Abrüstung, die weit entfernt vom großkalibrigen Rüstungswettlauf liegt: Kleinwaffen und leichte Waffen. Von Gewehren bis hin zu Maschinenpistolen – es sind gerade diese Waffenkategorien, die für die Mehrheit der jährlichen Todesopfer weltweit verantwortlich sind. In genau diesem Segment muss dringend eine Abrüstung stattfinden, um der Spirale von Gewalt und Tod entgegenzuwirken und einen Beitrag zu einer sichereren Welt zu leisten. Während großkalibrige Waffensysteme weiterhin die Schlagzeilen bestimmen mögen, ist im Bereich der Kleinwaffen eine dezidierte Abrüstungsbereitschaft nicht nur möglich, sondern auch zwingend erforderlich. (eulerpool-AFX)