Abgang nach nur zwei Jahren: Vodafone-Chef Rogge wirft hin
Kurzes Gastspiel: Rogge verlässt Vodafone
Rogge war erst im Juli 2022 zu Vodafone Deutschland gekommen. Er übernahm die Führung des Unternehmens in einer schwierigen Phase: Die Düsseldorfer schwächelten im Mobilfunk-Geschäft, während die Konkurrenten O2 Telefónica und Deutsche Telekom mit kräftigen Zugewinnen davon zogen.
Rogge setzte sich dafür ein, die Vodafone-Netze zu verbessern und die Zahl der Kundenbeschwerden zu verringern. Der ehemals wichtigste Konkurrent der Deutschen Telekom verlor jedoch auch unter ihm das Vertrauen vieler Kunden – und zunehmend auch das der eigenen Mannschaft. Kündigungen von Führungskräften häuften sich.
Frust in der Belegschaft und Abgänge von Führungskräften
Neben einem Stellenabbauprogramm drückte der stete Rückgang bezahlter Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse auf die Motivation der Mitarbeiter. Deren Zufriedenheit war laut einer internen Erhebung im vergangenen Jahr weiter abgefallen.
Zuletzt verharrte der Messwert auf „niedrigem Niveau“. Vodafone bestritt das nicht, verwies aber auf „stabile Zustimmungswerte“ im laufenden Jahr.
Ein weiteres Alarmzeichen: Im mittleren und Topmanagement häuften sich prominente Abgänge. Interne wie externe Quellen berichten von zunehmendem Frust und Resignation. Wer kann, der fahnde in seinem Kontaktnetzwerk nach Alternativen. Der „Exodus erfahrener Führungskräfte“ sei noch nicht gestoppt, sagte jüngst ein Insider dem Handelsblatt.
Vertrauen der Kunden zurückgewinnen
Rogges Abgang kommt daher wenig überraschend. Er hatte sich in den vergangenen Monaten immer wieder mit interner Kritik auseinandersetzen müssen. Der neue Chef, Marcel de Groot, steht nun vor der Herausforderung, die Belegschaft zu motivieren und das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.