Zwischen Pjöngjang und Teheran: Wirtschaftsdelegation auf heikler Mission
In einem Schritt, der internationale Aufmerksamkeit erregt, hat Nordkorea eine hochrangige Wirtschaftsdelegation in den Iran geschickt. Angeführt von Wirtschaftsminister Yun Jong Ho, setzte die Abordnung zu einer diplomatischen Reise an, um Gespräche in Teheran zu führen, wie nordkoreanische Medien verlautbaren ließen, ohne jedoch detailliertere Angaben zu machen. Die Entsendung der Delegation nährt in Südkorea Vermutungen, dass die Agenda des Besuchs über wirtschaftliche Themen hinausgehen könnte. So wird vermutet, dass möglicherweise auch die militärische Zusammenarbeit der beiden Staaten auf dem Programm steht. Beiden wird seit Langem eine intensive Kooperation attestiert, insbesondere im Bereich der Raketentechnologie. Das jüngste Aufeinandertreffen dieser Art fand 2019 statt, als eine nordkoreanische Gruppe unter Leitung des Vizeparlamentsvorsitzenden Pak Chol Min iranische Amtskollegen und andere Offizielle traf, um über bilaterale Beziehungen zu diskutieren, wie die iranische Staatsagentur Irna berichtet. Die jetzige Visite fällt in eine Zeit neuer Spannungen im Nahen Osten. Kürzlich äußerte sich ein iranischer Militärkommandeur dahingehend, dass die islamische Republik ihre Nukleardoktrin überdenken könnte, wohingegen von offizieller Seite bekräftigt wurde, dass der Iran nicht nach Atomwaffen strebe. Angesichts des bestehenden Atom- und Raketenarsenals Nordkoreas und den daraus resultierenden internationalen Sanktionen wird die aktuelle Delegationstour mit besonderem Interesse beäugt. In diesem wirtschaftspolitischen Schachzug verfolgt Pjöngjang somit nicht nur Handelsinteressen, sondern auch das Ziel, seine strategischen Allianzen zu stärken. Wie sich die Gespräche auswirken und ob sie die geopolitische Landschaft beeinflussen werden, bleibt ein spekulativer Punkt für Beobachter und Analysten weltweit. (eulerpool-AFX)