Investmentweek

Zurück zur Markenessenz – Mercedes vollzieht Design-Kehrtwende bei E-Modellen

19. Mai 2025, 19:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Zurück zur Markenessenz – Mercedes vollzieht Design-Kehrtwende bei E-Modellen
Foto: InvestmentWeek
Mercedes verabschiedet sich vom eigenständigen Look seiner Elektrobaureihe – künftig sollen Stromer und Verbrenner wieder gleich auftreten. Die Marke rückt ins Zentrum, der Antrieb tritt zurück.
Der Stuttgarter Autobauer verabschiedet sich vom eigenständigen EQ-Look – und rückt wieder das einheitliche Markenbild in den Fokus. Luxus, Identität, Respekt: Mercedes will mehr als Elektromobilität liefern. Doch was bedeutet das für den Wandel im Premiumsegment – und wo bleibt die Technologie?

Mercedes krempelt sein Elektro-Design um

In Stuttgart hat man offenbar verstanden: Der technokratische EQ-Look der Elektrobaureihen ist bei den Kunden nicht angekommen. Nun zieht Mercedes-Benz die Reißleine – und kehrt zurück zu einem einheitlichen Design über alle Antriebsarten hinweg.

Statt futuristischer Sonderwelten wird das „Markengesicht“ nun wieder zur Richtschnur – egal ob Diesel, Benzin oder Strom.

Designchef Gorden Wagener formulierte auf der Messe in Shanghai, was in Konzernkreisen bereits seit Monaten diskutiert wird:

„Das Schlimmste an neuen Designtrends ist, keine Identität zu haben.“

Und damit sind weniger einzelne Linien oder Lichtleisten gemeint – sondern die visuelle Verwässerung der Marke selbst.

Die EQ-Strategie war ein Irrweg

Die Idee, E-Modelle optisch radikal vom Verbrenner-Portfolio abzugrenzen, sollte einst Differenzierung schaffen – doch sie wurde zur Design-Falle.

Die EQ-Modelle blieben hinter den Verkaufserwartungen zurück, galten als austauschbar, charakterlos und aerodynamisch korrekt, aber kühl. Im Premiumsegment, wo das Design zum Statussymbol gehört, verlor Mercedes die emotionale Bindung.

Wagener trifft einen Nerv, wenn er sagt:

„Ein Mercedes darf nicht wie ein Kühlschrank sein – etwas, das man nur braucht.“

Die Rückkehr zum selbstbewussten, klassischen Markendesign ist nicht nur ein ästhetisches Statement, sondern eine strategische Korrektur.

Einheitsdesign statt Technologie-Showroom

Künftig sollen Modelle wie EQE und E-Klasse oder EQS und S-Klasse optisch kaum mehr unterscheidbar sein. Der CLA und GLC werden designseitig vereinheitlicht – die Form folgt nun wieder der Marke, nicht dem Motor.

Designchef Wagener will keine „Gerätschaften auf Rädern“ bauen. Das neue Credo: „Respekt durch Formensprache“ statt technischer Differenzierung. Doch wo bleibt der Innovationsanspruch?

Was für Puristen als Rückschritt erscheinen mag, ist in Wahrheit eine Konsolidierung des Portfolios.

Doch damit stellt sich auch eine grundsätzliche Frage: Gibt Mercedes damit ein Stück Innovationssichtbarkeit auf?

Wer technologischen Fortschritt nur noch unter der Oberfläche erkennt, könnte den Eindruck gewinnen, der Konzern verliere seine Vorreiterrolle im E-Mobilitätsmarkt – oder er setzt bewusst auf eine ruhigere Inszenierung. Ein kalkulierter Bruch mit dem Technologie-Pathos, wie es Tesla oder BYD pflegen.

„Respekt“ als neues Designnarrativ

Auffällig ist die Wortwahl: Mercedes will seinen Kunden wieder „Respekt“ entgegenbringen – durch Formensprache, die Wert, Würde und Souveränität ausstrahlt. Wagener macht klar: Wer einen Mercedes fährt, hat es „zu etwas gebracht“. Das soll das Fahrzeug zeigen – und nicht verbergen.

Der Konzern kehrt damit zurück zu einer alten Stärke: Markenarroganz, bewusst kultiviert. Während viele Hersteller versuchen, durch Verzichtsnarrative nachhaltiger zu wirken, setzt Mercedes wieder auf Premiumpathos. Das ist mutig – aber nicht ohne Risiko. Denn der Grat zwischen Prestige und Abgehobenheit ist schmal.

Rückbesinnung statt Revolution

Die Entscheidung für ein markenübergreifendes Design bedeutet auch eine Zäsur in der E-Mobilitätskommunikation. Die Botschaft: Der Elektroantrieb ist nicht mehr das Differenzierungsmerkmal – er ist Standard.

Was zählt, ist die Marke, nicht die Technologie. Mercedes gibt damit das Narrativ vom „besonderen Auto für eine besondere Zukunft“ auf – und ersetzt es durch „ein Mercedes bleibt ein Mercedes.“

Ob das strategisch reicht, um gegen Tesla, BMW oder neue Player wie Nio zu bestehen, ist offen. Denn diese setzen weiterhin auf gestalterische Differenzierung – und auf Markenversprechen, die stark über Technologie definiert sind.

Unsere Einschätzung

Mercedes-Benz vollzieht eine kluge, wenn auch späte Kurskorrektur. Die Rückbesinnung auf eine klare, markenübergreifende Designsprache ist ein überfälliger Befreiungsschlag vom diffusen EQ-Konzept.

In einem zunehmend ausdifferenzierten E-Markt wird emotionale Markenbindung wichtiger als technische Alleinstellungsmerkmale, die binnen Monaten überholt sein können.

Doch mit der gestalterischen Vereinheitlichung geht auch Verantwortung einher: Die Fahrzeuge müssen technisch trotzdem auf der Höhe bleiben – leise Dominanz allein reicht nicht. Mercedes darf jetzt nicht den Fehler machen, Luxus wieder nur oberflächlich zu definieren.

Der Markenkern muss nicht nur sichtbar, sondern spürbar werden – in Reichweite, Software, Infrastruktur, Nutzererlebnis.

Die Designentscheidung ist ein Signal – aber sie bleibt ein Anfang. Ob sie zum Schlüssel für den Markterfolg wird, entscheidet sich nicht auf dem Zeichenbrett, sondern im Alltag der Kunden – und auf den globalen Absatzmärkten.

Finanzen / Automobile
[InvestmentWeek] · 19.05.2025 · 19:00 Uhr
[0 Kommentare]
Runde Silber  Und Goldmünzen
Tron Sharpe Ratio liegt noch deutlich unter der Überhitzungszone In einem CryptoQuant Quicktake hat ein Analyst über den neuesten Trend der Sharpe Ratio von Tron gesprochen. Die „Sharpe Ratio“ bezieht sich auf einen Indikator, der die Renditen eines Vermögenswerts im Verhältnis zu den damit verbundenen Risiken vergleicht. Der Zähler im Verhältnis, der ‚Rendite‘ Teil, wird definiert als der Unterschied zwischen der durchschnittlichen Rendite der […] (00)
vor 1 Stunde
Nahostkonflikt - Iran
Teheran (dpa) - Nach dem israelischen Großangriff hat der Iran Vergeltung angekündigt. Es werde ein entschlossener Gegenschlag vorbereitet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine «informierte Quelle». Üblicherweise dienen die Staatsmedien als Sprachrohr für die Führung der Islamischen Republik und verbreiten gezielt deren Verlautbarungen. Irans […] (00)
vor 17 Minuten
Mariah Carey
(BANG) - Mariah Careys neues Musikvideo zu ihrer Single 'Type Dangerous' soll eine "weltbewegende Überraschung" beinhalten. Der Regisseur des mit Spannung erwarteten Promo-Videos der Sängerin, Joseph Kahn, hat Careys Fans scherzend dazu geraten, "ihre Booty Calls am Freitagabend abzusagen", um sich das neue Musikvideo anschauen zu können. Kahn deutete an, dass in dem kommenden Musikvideo etwas […] (00)
vor 13 Stunden
Nahostkonflikt
New York/Gaza (dpa) - Wegen des Ausfalls der Telekommunikationsdienste im umkämpften Gazastreifen warnen die Vereinten Nationen vor dem Ende aller Hilfsmaßnahmen. «Die Lebensadern zu den Rettungsdiensten, zur humanitären Koordination und zu wichtigen Informationen für die Zivilbevölkerung sind alle unterbrochen», sagte UN-Sprecher Farhan Haq in New York. «Es gibt einen vollständigen […] (00)
vor 6 Stunden
Zwei Open World-Klassiker für nur 6,99 € aktuell im im PS Store ergattern
Ursprünglich kostete das Bundle stolze 34,99 €. Jetzt ist es Teil der aktuellen PS Store-Aktion, die eine Reihe von Klassikern und Remastern für PS4 und PS5 stark reduziert anbietet. Für Sammler und Nostalgiker eine perfekte Gelegenheit. Worum geht’s in Shenmue eigentlich? Die Geschichte beginnt im Jahr 1986: Der junge Ryo Hazuki, ein Jujutsu-Schüler, kehrt in das Dojo seines Vaters zurück, nur […] (00)
vor 5 Stunden
Mel Brooks kehrt bei «Spaceballs» zurück
Der neue Spielfilm soll im Jahr 2027 in die internationalen Lichtspielhäuser kommen. Der erfolgreiche Film- und Serienproduzent Mel Brooks veröffentlichte im Jahr 1987 die Satire Spaceballs, die bei einem Budget von 26 Millionen US-Dollar lediglich 40 Millionen US-Dollar einspielte. Brooks schrieb das Werk gemeinsam mit Ronny Graham und Thomas Meehan. Hinter dem Projekt steckte Metro-Goldwyn-Mayer, das auch die Fortsetzung in die Kinos brachte. […] (00)
vor 5 Stunden
Formel 1: Vor dem Großen Preis von Kanada
Montreal (dpa) - Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton hat sich gegen Gerüchte über sein nahendes Karriereende gewehrt. «Ich habe mitbekommen, dass ich angeblich aufhöre. Dabei habe ich gerade erst bei Ferrari angefangen», sagte der 40-jährige Brite vor dem Großen Preis von Kanada in Montreal. «Es wird nicht passieren, dass ich aufgebe», betonte Hamilton. Er ergänzte zu verschiedenen […] (00)
vor 2 Stunden
Die Andrii Matiukha Stiftung schloss sich der Initiative an. Ihre Unterstützung trug zur Umsetzung eines Projekts bei, das sich an besonders schutzbedürftige Kinder richtet. Sportliche Andenken zugunsten von Kindern An der Wohltätigkeitsveranstaltung beteiligten sich der FC Dynamo, die ukrainische Journalisten-Nationalmannschaft und die Nachrichtenagentur „News Center“. Ziel war es, ein […] (00)
vor 11 Stunden
 
cryptocurrency, bitcoin, coin, money, digital, finance, crypto, cognac, liquor, clock, business, investments, cryptocurrency, cryptocurrency, crypto, crypto, crypto, crypto, crypto
DeFi Development Corp. stieß diese Woche auf ein erhebliches Hindernis, als die US- […] (00)
bitcoin, cryptocurrency, money, currency, digital, electronic, virtual, internet, finance, crypto currency, block chain, brown money, brown finance, brown internet, brown digital, bitcoin, bitcoin, bitcoin, bitcoin, bitcoin, cryptocurrency, cryptocurrency
Binance scheint seine Dominanz im Spot-Volumen zurückzugewinnen. Experten glauben, dass dies nicht […] (00)
US-Staaten verklagen BlackRock – Antitrust-Vorwurf wegen Klimastimmen im Indexfonds-Geschäft
BlackRock hat vor einem texanischen Bezirksgericht die Abweisung einer Klage beantragt, in der das […] (00)
US-Präsident Trump
Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump deutet einen Kurswechsel in seiner […] (02)
«The Saints» von Martin Scorsese geht weiter
Der FOX-Streamingdienst FOX Nation hat eine zweite Runde bestellt. FOX Nation hat einen neuen Vertrag […] (00)
John Mulaney und Olivia Munn
(BANG) - John Mulaney behauptet, dass seine Familie wegen der Kommentare seiner Ehefrau Olivia […] (00)
Steuerchaos bei Aktienverlusten – Was Anleger jetzt wissen müssen
Die Börse kennt keine Gnade. Wenn Kurse abrutschen und Aktien im Minus verkauft werden, bleibt […] (00)
Ultraflacher High-End-Saugroboter: Der neue Roborock Qrevo CurvX im Fokus
Roborock, weltweit die Nr. 1 Saugrobotermarke 2024, präsentiert den neuen Roborock Qrevo CurvX […] (00)
 
 
Suchbegriff