Zögerliche Verteidigungsbereitschaft: Deutsche Zurückhaltung in Krisenzeiten
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das Redaktionsnetzwerk Deutschland sorgt für Gesprächsstoff: Wenngleich die Bereitschaft zur aktiven Landesverteidigung im Ernstfall gering erscheint, glauben dennoch einige an potentielle Konfliktsituationen. Bloß 16 Prozent der Befragten gaben an, im Verteidigungsfall ohne Zögern zur Waffe greifen zu wollen. Weitere 22 Prozent würden dies möglicherweise in Erwägung ziehen.
Überraschend zeigt sich die Statistik in der Negativbilanz: 59 Prozent der Teilnehmenden äußerten klare Vorbehalte gegenüber dem aktiven militärischen Einsatz für Deutschland. Bei den Frauen liegt diese Zahl gar bei beachtlichen 72 Prozent, was auf eine Geschlechterdifferenz in der Verteidigungsbereitschaft hinweist.
Interessant sind zudem die Annahmen zur zukünftigen Bedrohungslage. Mehr als ein Viertel der Deutschen hält einen militärischen Angriff auf das eigene Land innerhalb der nächsten fünf Jahre für denkbar. Noch mehr Menschen – ganze 59 Prozent – bekunden, dass Deutschland möglicherweise aufgrund der NATO-Beistandspflicht in militärische Auseinandersetzungen verwickelt werden könnte. Diese Ergebnisse lassen aufhorchen und regen sowohl militärpolitische als auch gesellschaftliche Diskussionen an.

