Zentralbank-Symphonie: Ein orchestrales Spiel um Zinsen und Märkte
Während die Finanzmärkte Asiens in dieser Woche weitestgehend stabil blieben, sorgten geopolitische Entwicklungen in Frankreich und Südkorea für Unsicherheit. Der Fall des syrischen Regimes unter Baschar al-Assad hat die politisch angespannte Lage im Nahen Osten weiter verkompliziert. In Südkorea rutschten die Aktienmärkte um 1,7% ab, trotz Bemühungen der dortigen Regierung, die finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Hingegen zeigte der Nikkei in Japan ein Plus von 0,4%, angetrieben von positiven Korrekturen im Wirtschaftswachstum.
Ein zentrales Thema auf den Märkten ist die bevorstehende Welle von Zentralbanksitzungen, die voraussichtlich zu einer Senkung der Zinssätze führen werden. Eine Reduzierung der Leitzinsen in der Eurozone, Schweden und Kanada wird allgemein erwartet. Bruce Kasman von JP Morgan prognostiziert, dass sich die Zinssätze in Kanada, der Eurozone und Schweden im kommenden Jahr auf 2 % oder darunter einpendeln könnten, während die Zinsen in den USA und Großbritannien bei etwa 4 % liegen sollen.
Ein positives Signal aus den USA kam von den jüngsten Beschäftigungszahlen für November, die die Sorge vor einer wirtschaftlichen Abkühlung zerstreuten, jedoch gerade so ausfielen, dass sie die Möglichkeit einer Zinssenkung durch die Federal Reserve in der nächsten Woche offenlassen. Die Futures-Märkte preisen mittlerweile mit 85 % Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt durch die Fed ein, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zur Vorwoche.
Dennoch steht die US-Inflationsrate weiterhin im Fokus, da sie die letzte Hürde für eine mögliche Zinssenkung darstellt. Die Entwicklung an der Nasdaq, die allein letzte Woche einen Wertzuwachs von über einer Billion Dollar verzeichnete, sorgt für Optimismus unter den Anlegern.
Am Devisenmarkt blieb der Dollar weitgehend stabil, während in China die Inflationsdaten, trotz eines Rückgangs des Verbraucherpreisindexes um 0,4 % im November, mit Spannung erwartet werden. Derweil unterstützt die geopolitische Unsicherheit den Goldpreis, der leicht gestiegen ist, während die Ölpreise aufgrund schwacher Nachfrageaussichten, insbesondere in China, unter Druck bleiben.

